Die Große Zinsanomalie
Wenn die Zinsen steigen, so steht es in den Lehrbüchern, dann geht die Kreditnachfrage zurück und die Wirtschaft wird gebremst. Das Beste, was man mit Lehrbüchern tun kann, ist, sie nach
ausführlichem Studium zu verbrennen. Das kann gerade in der Vorweihnachtszeit sehr besinnlich sein.
In den USA ist gerade das Gegenteil davon der Fall: Die Zinsen steigen deutlich, doch die Kreditnachfrage wächst ebenso. Ich sehe zwei Gründe: Erstens befinden sich die Risikoaufschläge aufgrund der Totenstille an den Welt-Finanzmärkten auf historischem Low, so dass sich die tatsächlichen Kreditbedingungen trotz steigender Zinsen für viele Nachfrager sukzessive verbessert haben.
Und ich sehe von Bethmanns „Zinstrend-Theorie“. Bethmann sagt: „Steigende Zinsen, sind niedrige Zinsen.“ Wem angedroht wird, dass ihm die Flasche entzogen wird (egal, ob Baby, Alkoholiker oder Finanzvorstand), der nimmt noch einmal einen dicken Schluck aus der Pulle. Wer wirklich bremsen will, muss einen großen Zinsschritt machen – und danach eine mögliche Lockerung in den Raum stellen.
Und was mir noch aufgefallen ist: Der Neuseeland-Dollar ist noch stärker als der Euro – und trotzdem hat es dort in diesem Jahr keine sinkenden Zinsen gegeben wie im Euro-Raum. Ein 6%er der Landwirtschaftlichen Rentenbank bis 2007 gibt es für einen Kurs von deutlich unter 99. Eine so starke Währung mit so guten Renditen gibt es auf der ganzen Welt derzeit wohl kein zweites Mal.
berndniquet@t-online.de
In den USA ist gerade das Gegenteil davon der Fall: Die Zinsen steigen deutlich, doch die Kreditnachfrage wächst ebenso. Ich sehe zwei Gründe: Erstens befinden sich die Risikoaufschläge aufgrund der Totenstille an den Welt-Finanzmärkten auf historischem Low, so dass sich die tatsächlichen Kreditbedingungen trotz steigender Zinsen für viele Nachfrager sukzessive verbessert haben.
Und ich sehe von Bethmanns „Zinstrend-Theorie“. Bethmann sagt: „Steigende Zinsen, sind niedrige Zinsen.“ Wem angedroht wird, dass ihm die Flasche entzogen wird (egal, ob Baby, Alkoholiker oder Finanzvorstand), der nimmt noch einmal einen dicken Schluck aus der Pulle. Wer wirklich bremsen will, muss einen großen Zinsschritt machen – und danach eine mögliche Lockerung in den Raum stellen.
Und was mir noch aufgefallen ist: Der Neuseeland-Dollar ist noch stärker als der Euro – und trotzdem hat es dort in diesem Jahr keine sinkenden Zinsen gegeben wie im Euro-Raum. Ein 6%er der Landwirtschaftlichen Rentenbank bis 2007 gibt es für einen Kurs von deutlich unter 99. Eine so starke Währung mit so guten Renditen gibt es auf der ganzen Welt derzeit wohl kein zweites Mal.
berndniquet@t-online.de