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    Marktkommentar  137  0 Kommentare Felix Herrmann (ARAMEA): Die „antizipierteste“ Rezession aller Zeiten

    Entpuppt sich der Rezessionsteufel, den Experten bereits seit langem an die Wand malen, am Ende also als weit weniger hässlich als noch vor kurzem gedacht?

    16.12.2022 - Sollte Europas Wirtschaft im bevorstehenden Winter tatsächlich in die Rezession abrutschen und wäre „antizipieren“ ein Adjektiv, das sich zum Superlativ steigern ließe, wäre diese Rezession womöglich die „antizipierteste“ aller Zeiten.

    Bereits seit mehr als sechs Monaten sind sich Volkswirte im Prinzip einig, dass Europa ein Schrumpfen der Wirtschaft nicht wird vermeiden können. Bei Google Trends schlug der Suchbegriff „Rezession“ bereits im Sommer für Deutschland heftig aus. Viel wurde in den letzten Monaten über die Gründe und die daraus abgeleitete hohe Wahrscheinlichkeit einer Rezession geschrieben und debattiert – ein Abgesang auf den Industriestandort Deutschland inklusive.

    Und klar: Hohe Energiepreise und steigende Zinsen lassen Rezessionsprognosen durchaus plausibel erscheinen. Allein erreicht hat uns die Rezession in Europa und selbst in Deutschland, das als neuer schwacher Mann Europas ausgemacht wurde, bislang noch nicht. So ist etwa trotz eines geringeren Gasverbrauchs die deutsche Industrieproduktion bislang mehr oder weniger konstant geblieben – unter anderem dank voller Auftragsbücher und nachlassender Lieferkettenproblematiken. Entpuppt sich der Rezessionsteufel, den Experten bereits seit langem an die Wand malen, am Ende also als weit weniger hässlich als noch vor kurzem gedacht? Nicht ausgeschlossen!
     
    Dennoch werden wir im bevorstehenden Winter klare konjunkturelle Bremsspuren erkennen. Hierfür ist vor allem die historisch starke Straffung der Geldpolitik verantwortlich, welche die Investitionsfreude erheblich einbremsen wird. Neben dem schwachen Konsum wird dies der Hauptgrund dafür sein, dass die Rezession in Europa letztlich eben doch Realität werden dürfte.
     
    Für die Finanzmärkte ist allein die Tatsache, dass wir mehr und mehr über die Konjunktur und weniger über hohe Inflationsraten diskutieren ein Schritt nach vorne – wenn auch nicht notwendigerweise für alle Assetklassen ein Fortschritt. Da wir sogar in Europa bald die andere Seite von „Peak Inflation“ sehen sollten, die Konjunktur hingegen schwächelt, dürften die nächsten Quartale ein Umfeld mit sich bringen, in dem Anleihen besser abschneiden als Aktien. Gerade bei Bonds von Emittenten mit guter bis sehr guter Bonität, die selbst in unruhigem wirtschaftlichem Fahrwasser über jeden Zweifel erhaben sind, steht eine Outperformance zu erwarten. Entsprechend heißt das beliebteste Mädchen in der Klasse ab sofort auch nicht mehr TINA sondern seit neustem BARB: „Bonds Are Back!“

    Lesen Sie mehr im ARAMEA Quaterly Q 01/2023.




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    Marktkommentar Felix Herrmann (ARAMEA): Die „antizipierteste“ Rezession aller Zeiten Entpuppt sich der Rezessionsteufel, den Experten bereits seit langem an die Wand malen, am Ende also als weit weniger hässlich als noch vor kurzem gedacht?