checkAd

ROUNDUP US-Bank First Republic bleibt trotz Milliardenhilfe angeschlagen

US-Bank First Republic bleibt trotz Milliardenhilfe angeschlagen

NEW YORK/SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Die Lage bei der strauchelnden US-Regionalbank First Republic bleibt trotz einer konzertierten Hilfsaktion der größten Geldhäuser der Vereinigten Staaten prekär. Am Montag stürzte die Aktie um 47 Prozent ab und erreichte ein Rekordtief bei rund 12 Dollar. Während sich die Finanzmärkte nach der Notübernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die Schweizer Rivalin UBS zum Wochenbeginn insgesamt stabilisierten, ist das Misstrauen der Anleger gegenüber einzelnen Banken immer noch hoch.

Vor allem die First Republic Bank aus San Francisco, deren Aktie seit Jahresbeginn rund 90 Prozent an Wert eingebüßt hat, bleibt ein großer Notfall. Am Donnerstag hatten elf US-Großbanken - darunter Branchenführer JPMorgan Chase, Bank of America , Citigroup und Goldman Sachs - die taumelnde Regionalbank mit unversicherten Einlagen im Volumen von insgesamt 30 Milliarden Dollar zu stützen versucht. Der Rettungsplan erfolgte in enger Abstimmung mit dem Finanzministerium und der Notenbank. Doch der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus.

Handeln Sie Ihre Einschätzung zu UBS Group AG!
Short
Basispreis 19,33€
Hebel 13,00
Ask 1,54
Long
Basispreis 16,40€
Hebel 11,31
Ask 1,77

Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

Am Optionsmarkt deckten sich Investoren trotz der Hilfsaktion in großem Stil mit Papieren ein, die auf einen weiteren Kursabsturz setzen. Laut US-Medienberichten erwägen JPMorgan und die anderen Großbanken bereits, ihre Einlagen zum Teil in eine milliardenschwere Kapitalinfusion umzuwandeln, um dem kriselnden Geldhaus wieder auf die Beine zu helfen. Vorausgegangen war eine weitere Abstufung der Bonitätsnote von First Republic durch die Ratingagentur Standard & Poor's. Die Kreditwächter meinen, dass die 30 Milliarden Dollar an Einlagen zwar den akuten Liquiditätsdruck vermindern, die "erheblichen" Probleme der Bank aber womöglich nicht lösen werden.

Abgesehen von der First Republic Bank ließ der Stress im US-Bankensektor am Montag jedoch deutlich nach. Die meisten anderen der zwischenzeitlich von Anlegern angezählten Institute verbuchten Kursanstiege. Seitdem die Insolvenz der Kryptobank Silvergate und die Zusammenbrüche der Silicon Valley und der Signature Bank die Branche ins Chaos stürzten, hat sich der US-Bankensektor aber ohnehin zu einer Art Zweiklassengesellschaft entwickelt. Zeitweise wurden Einlagen massenhaft von kleineren Instituten zu Großbanken verschoben, die wegen ihrer von Finanzaufsehern angenommenen Systemrelevanz strengeren Kapitalvorschriften unterliegen.

Ein Grund für diese Verlagerung ist auch, dass auf Konten einiger kleinerer regionaler Finanzhäuser überproportional Beträge über der gesetzlichen Versicherungsgrenze von 250 000 Dollar liegen. Hier muss die Einlagensicherung FDIC eigentlich nicht eingreifen. Bei der Silicon Valley und der Signature Bank sprach die US-Regierung zwar eine weitreichende Garantie aus, um einen landesweiten Sturm auf die Bankschalter zu verhindern. Bei anderen Instituten ist die Situation bislang allerdings noch nicht ganz klar. Laut "Wall Street Journal" wurden bei First Republic in wenigen Tagen rund 70 Milliarden Dollar abgezogen - etwa 40 Prozent der gesamten Einlagen der Bank.

Im Zentrum der Bankenkrise steht das sogenannte Zinsänderungsrisiko. So hatte etwa die Silicon Valley Bank enorme Summen in langlaufende und niedrig verzinste Anleihen gesteckt, die eigentlich zu den sichersten Investments am Finanzmarkt zählen. Da die US-Notenbank Fed die Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation aber so rasch und deutlich erhöhte, verlor dieses Portfolio drastisch an Wert. Das ließ die Bilanz aus dem Ruder laufen und löste letztlich einen immensen Abzug von Kundengeldern aufgrund von Liquiditätssorgen aus. Das große Problem lag also - anders als zum Beispiel bei den toxischen Hypothekenpapieren der Finanzkrise 2008 - nicht in hohen und undurchsichtigen Kredit-, sondern in schlecht gemanagten Zinsrisiken.

Die derzeitigen Turbulenzen betreffen bislang nur einzelne Banken - meist mit hausgemachten Problemen. Nach Einschätzung der meisten Experten ist die Situation grundlegend anders gelagert als bei früheren Flächenbränden im Finanzsystem. Dennoch gibt es Warnungen vor größeren Gefahren, die noch in den Bankbilanzen schlummern. Eine Studie, die zuletzt für Aufsehen sorgte, geht von fast 190 US-Banken aus, die unter hohen Zinsrisiken in ihren Bilanzen ächzen. Die Analyse schätzt die Summe womöglich gefährdeter Kundeneinlagen auf rund 300 Milliarden Dollar. Die Forscher betonen, dass die Silicon Valley Bank bei weitem nicht das Geldhaus mit der schlechtesten Kapitalausstattung in den USA war und zehn Prozent der Banken dort größere unrealisierte Wertverluste in ihren Bilanzen haben./hbr/DP/zb

Credit Suisse Group




Nachrichtenagentur: dpa-AFX
 |  465   |   |   

Schreibe Deinen Kommentar

Disclaimer

ROUNDUP US-Bank First Republic bleibt trotz Milliardenhilfe angeschlagen Die Lage bei der strauchelnden US-Regionalbank First Republic bleibt trotz einer konzertierten Hilfsaktion der größten Geldhäuser der Vereinigten Staaten prekär. Am Montag stürzte die Aktie um 47 Prozent ab und erreichte ein Rekordtief bei rund 12 …

Nachrichten des Autors

1276 Leser
1048 Leser
820 Leser
636 Leser
504 Leser
464 Leser
460 Leser
436 Leser
372 Leser
292 Leser
18236 Leser
1800 Leser
1796 Leser
1436 Leser
1356 Leser
1276 Leser
1192 Leser
1164 Leser
1160 Leser
1128 Leser
18236 Leser
4224 Leser
2900 Leser
2252 Leser
2172 Leser
2056 Leser
1888 Leser
1800 Leser
1796 Leser
1644 Leser
25749 Leser
18236 Leser
13405 Leser
11584 Leser
8979 Leser
8552 Leser
7322 Leser
7158 Leser
7025 Leser
6973 Leser