Milliarden für neue Fabriken
So wollen Ford und die US-Regierung Chinas E-Auto-Dominanz brechen
Washington unterstützt den Autobauer mit einem Kredit in Höhe von 9,2 Milliarden US-Dollar beim Bau neuer Batteriefabriken. Bis 2026 sollen zwei Millionen E-Autos jährlich gebaut werden.
Die neuen Batterie-Werke gelten als entscheidend für die Elektromobilitätsstrategie von Ford. Die Finanzspritze ist die größte staatliche Unterstützung für einen US-Automobilhersteller seit der Finanzkrise 2009 – und ist Teil einer aggressiven Subventionspolitik von Präsident Joe Biden, um umweltfreundliche Industrien voranzutreiben.
Wie Bloomberg berichtet, sollen die neuen Fabriken in Kentucky und Tennessee unter dem Joint Venture BlueOval SK gemeinsam mit dem südkoreanischen Batteriespezialisten SK Battery entstehen – und dem US-Autobauer den Weg in die Elektro-Zukunft ebnen. Bis 2026 möchte man bis zu zwei Millionen Elektrofahrzeuge zu produzieren. Ein Quantensprung im Vergleich zu den etwa 132.000 Fahrzeugen, die im letzten Jahr hergestellt wurden.
Die Kosten für den Ausbau der Fabriken und einer benachbarten Ford-EV-Montageeinheit belaufen sich auf geschätzte 11,4 Milliarden US-Dollar. Steuerzahler werden fast die gesamte Summe durch zinsgünstige Finanzierung bereitstellen, da BlueOval bereits Subventionen von den jeweiligen Bundesstaaten erhalten hat.
Batterien "made in USA"
Um die eigene Elektroauto-Industrie zu fördern und der Konkurrenz aus China etwas entgegen zu setzen, greift die US-Regierung tief in die Tasche. Das Riesen-Investitionspaket des "Inflation Reduction Act" sieht weitere Anreize für die Herstellung von Batterien im eigenen Land vor. Darüber hinaus sollen Käufer zusätzliche Steuerrückzahlungen von bis zu 7.500 US-Dollar pro Fahrzeug erhalten.
Und die großen Fördertöpfe scheinen zu wirken. Wie Bloomberg berichtet, sind mittlerweile schon mehr als 100 Projekte zur Batterie- und Elektrofahrzeugproduktion angekündigt oder bereits im Bau - mit einem gesamten Investitionsvolumen von etwa 200 Milliarden US-Dollar.
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Die Kreditvergabe an Ford erfolgt durch das Loan Programs Office (LPO) des US-Energieministeriums, das durch den Inflation Reduction Act jetzt mit rund 400 Milliarden US-Dollar ausgestattet ist.
Zu den Erfolgsstory des LPO gehört übrigens auch ein Kredit an Tesla im Jahr 2010. Damals half die Finanzspritze dem Unternehmen, sein Model S auf die Straße zu bringen. Mit den Mitteln in Höhe von 465 Millionen US-Dollar konnte Tesla damals sein erstes Werk in Fremont, Kalifornien ausbauen.
Was macht die Ford-Aktie?
Die Ford-Aktie liegt vorbörslich mehr als ein Prozent im Plus bei rund 14 US-Dollar. In den vergangenen sechs Monaten ist die Aktie um mehr als 20 Prozent geklettert. Die letzten Quartalszahlen im Mai konnten die Erwartungen der Analysten übertreffen. Die Analysten der Bank of America (BofA Research) hatten daraufhin ihr Kursziel auf 22 US-Dollar erhöht.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion