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    Das Gehaltstabu durchbrechen  761  0 Kommentare KI & Slected.me setzen neue Maßstäbe für Gehaltsverhandlungen

    Mit über 4 Millionen Datensätzen treibt Slected.me die nächste Generation von Gehaltsverhandlungen voran, indem es den wahren Marktwert von Kompetenzen und Qualifikationen hervorhebt.

    Die Arbeitswelt ist in den letzten Jahren durch den digitalen Wandel und die Globalisierung immer komplexer geworden, wodurch das Bedürfnis nach Transparenz in verschiedenen Bereichen, insbesondere beim Gehalt, gestiegen ist. Pirathipan Nanthakumar, Gründer und CEO von Slected.Me, hat sich dieser Herausforderung gestellt. In unserem Interview gibt er Einblicke in die Entstehung und Vision seiner Plattform und erläutert, wie Technologie und Innovation das traditionelle Gehaltstabu brechen können.

    Wie sind Sie auf die Idee gekommen, mit Slected.me das Gehaltstabu in der Arbeitswelt aufzubrechen?

    In der Vergangenheit war ich mehrere Jahre als gut bezahlter KI-Berater tätig. In dieser Zeit startete ich damit, mein Einkommen in Aktien zu investieren. Ich tradete täglich und spekulierte auch mit Krypto – mit Erfolg. So konnte ich ein gewisses Vermögen aufbauen. Parallel begann ich, dieses Geld in meine Idee eines eigenen Unternehmens zu stecken. Ich spielte mit dem Gedanken, eine App zu kreieren, mit der man mithilfe künstlicher Intelligenz seinen Gehaltswert bemessen und sich mit anderen Menschen vergleichen kann. Mein persönlicher Antrieb war dabei das Ziel, dass alle die gleichen Chancen im Berufsleben haben - unabhängig von Alter, Identität und sozialem Hintergrund. 2021 kündigte ich letztendlich meinen Job als KI-Berater im Vertrieb und wir gründeten Slected.me. Obwohl wir zu jener Zeit lediglich einen Prototyp aufweisen konnten, fanden wir schnell willige Business Angel, die uns unter die Arme griffen.

    Wie reagieren traditionelle Unternehmen oder Plattformen auf Ihren disruptiven Ansatz, den Gehaltstabu zu brechen?

    Die Reaktionen der Unternehmen sind weitestgehend sehr positiv. Die meisten Unternehmen haben mittlerweile erkannt, dass wir uns heute in einem Arbeitnehmermarkt befinden. Dies liegt vor allem in den Effekten der auf dem Arbeitsmarkt stetig wachsenden Fluktuationsraten sowie des Fachkräftemangels begründet. Beide Faktoren stellen Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Auch die veränderte Erwartungshaltung der Generation Z an den Arbeitsbegriff spielt hier eine wesentliche Rolle. Transparenz und Glaubwürdigkeit werden für Unternehmen daher immer bedeutender für die Gewinnung als auch Bindung der richtigen Fachkräfte. Das Gehaltstabu zu brechen, ist dabei für immer mehr Unternehmen ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieser Ziele. 

    Sie bezeichnen Slected.me als "Gamechanger" in der Gehaltsfrage. Welchen Einfluss hat Ihre Plattform Ihrer Meinung nach auf den gesamten Rekrutierungs- und Gehaltsverhandlungsprozess?

    Slected.me im Rekrutierungsprozess bedeutet für Unternehmen, dass eine offene Stelle schneller und somit effizienter passend besetzt wird. Als Recruiter stellt man der KI die Informationen über die Stelle zur Verfügung, d.h. ein Anforderungsprofil über die zu leistenden Tätigkeiten und die gewünschten Qualifikationen. Dazu zählen im Übrigen auch weitere relevante Rahmenbedingungen wie beispielsweise soziale Leistungen oder Dienstwagen, die ein Unternehmen bietet. In der Regel gibt es viele Kandidaten und Kandidatinnen, die sich bewerben oder infrage kommen. Der Kandidat oder die Kandidatin mit der höchsten Übereinstimmung ist der beste Job Match. Natürlich sollte die letztendliche Entscheidung über die Besetzung der Stelle nicht vollständig dem Algorithmus überlassen werden. Gespräche mit den Bewerbern und Bewerberinnen sind weiterhin unumgänglich, aber der Algorithmus kann bei der Vorselektion der Kandidaten und Kandidatinnen viel Arbeit abnehmen und die potenziell besten Bewerber für Personalverantwortliche herausfiltern.


    Pirathipan Nanthakumar, CEO von Slected.Me. © Slected.Me

    Jobsuchenden gibt Slected.me dagegen die Tools und das Wissen, das eigene Gehalt besser zu verstehen und den eigenen Marktwert im Vergleich mit anderen Usern zu erkennen. Das Thema Gehalt soll kein Tabu mehr sein. Bisherige Ansätze des Gehaltsvergleichs greifen da schlichtweg zu kurz. Es kann nicht sein, dass Berufserfahrung der einzige Parameter im Job-Leben ist. Slected.me liefert Nutzern und Nutzerinnen einen individuellen, profilbasierten Gehaltswert unter Berücksichtigung externer Faktoren, an dem sich Fachkräfte orientieren und weiterentwickeln können. Damit schafft Slected.me Transparenz und bringt Jobsuchende und Unternehmen auf Augenhöhe. Denn bislang liefen Gehaltsverhandlungen doch so ab, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber miteinander Poker spielen und letzterer weiß, welche Karten der andere hat. Unsere Mission ist es, das zu ändern.

    Wie hat die Einbeziehung von Kompetenzen das Selbstbild der Arbeitsuchenden und die Sicht der Unternehmen auf potenzielle Bewerber verändert?

    Die Veränderungen im Selbstbild der Arbeitsuchenden durch die Arbeitssuchenden sind vielfältig. Zum einen gibt es eine Veränderung hin zum Fokus auf Fähigkeiten. Früher lag der Schwerpunkt in Bewerbungen oft auf der Auflistung von beruflichen Erfahrungen und Bildungsniveau. Heute betonen Arbeitsuchende verstärkt ihre spezifischen Fähigkeiten, Kompetenzen und Soft Skills, die sie für die ausgeschriebene Position relevant machen. Zum anderen erlaubt die Betonung von Kompetenzen Arbeitsuchenden, ein stärkeres Selbstbewusstsein in Bezug auf ihre Eignung für bestimmte Positionen zu entwickeln. Sie können ihre Fähigkeiten gezielt präsentieren und überzeugender darstellen, wie sie zur Zielerreichung des Unternehmens beitragen können. Die Fokussierung auf Kompetenzen erleichtert es Arbeitsuchenden, ihre Bewerbungen auf verschiedene Branchen oder Positionen besser als zuvor anzupassen. Sie können relevante Fähigkeiten hervorheben, die in verschiedenen Kontexten anwendbar sind, was ihre Chancen auf verschiedene Arbeitsmöglichkeiten erhöht.

    Auch in der Sicht der Unternehmen gibt es Veränderungen. Heute betrachten Unternehmen Arbeitsuchende eher als eine Ansammlung von Fähigkeiten und Kompetenzen als nur als Inhaber bestimmter Positionen in der Vergangenheit. Dies fördert die Vielfalt und ermöglicht es Unternehmen, vielseitige Teams aufzubauen. Zudem erkennen sie zunehmend, dass jemand mit den richtigen Kompetenzen und einer Lernbereitschaft möglicherweise dem Unternehmen mehr Wert bringt als jemand mit umfangreicher Erfahrung, aber begrenzten relevanten Fähigkeiten. Durch die Fokussierung auf Kompetenzen können Unternehmen ihre Einstellungsprozesse optimieren. Sie können gezielter nach den benötigten Fähigkeiten suchen und Bewerber anhand dieser Faktoren schneller auswählen. Eine weitere Veränderung liegt in der Tatsache, dass Unternehmen nun verstärkt Wert auf Soft Skills wie Kommunikation, Teamarbeit und Problemlösungsfähigkeiten. Diese sind oft genauso wichtig wie fachliche Fähigkeiten, um in einem dynamischen Arbeitsumfeld erfolgreich zu sein. Im Bereich Weiterbildung und Entwicklung haben Unternehmen erkannt, dass sie potenzielle Mitarbeiter nicht nur nach ihren derzeitigen Fähigkeiten beurteilen sollten, sondern auch nach ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung. Dies ist besonders wichtig in sich schnell wandelnden Branchen.

    Wie sind Sie bei der Entscheidung vorgegangen, welche Zusatzqualifikationen wie z.B. Belastbarkeit oder Sprachkenntnisse in die Gehaltsberechnung einfließen sollen?

    Als First-Mover in diesem Bereich können wir die Details unserer Herangehensweise in dieser Frage natürlich nicht gänzlich offenlegen. Nur soviel: Unser KI-Modell wurde auf Basis von über 4 Millionen Datensätzen erstellt, darunter unter anderem reale Gehaltswerte, Jobprofile sowie weiterer Arbeitsmarktdaten. Zudem konnten wir bei der Definition auf unsere langjährige Erfahrung und zahllose Gespräche mit Arbeitgebern vertrauen. Für eine umfassendere Betrachtung setzten wir zusätzlich auf eine intensive Analyse aktueller Studien zum Thema Anforderungen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer. Zudem war für uns von Anfang an klar, dass keine diskriminierenden Faktoren für das KI-Modell verwendet werden sollten. Das Ergebnis: Unser Algorithmus evaluiert nicht nur die reine Arbeitserfahrung, bei anderen Berechnungen meist das einzige Kriterium, sondern auch andere Merkmale und berechnet anhand von 50 Parametern den individuellen Marktwert. Dabei werden auch externe Faktoren, wie beispielsweise regionale Marktgegebenheiten oder die Inflationsrate, berücksichtigt.

    Wie sieht Slected.me die Zukunft des Arbeitsmarktes, insbesondere im Hinblick auf Aspekte wie flache Hierarchien, flexible Arbeitszeiten und Zusatzleistungen?

    Wir erwarten, dass das Bild der Zukunft des Arbeitsmarktes ein nicht-einheitliches sein wird. So wird es etwa regionale und branchenspezifische Unterschiede geben, die widerrum von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst werden, darunter gesellschaftliche, politische und technologische. In Bezug auf flache Hierarchien, flexible Arbeitszeiten und Zusatzleistungen lassen sich jedoch einige wahrscheinliche Entwicklungen abzeichnen. Unternehmen werden verstärkt auf flache Hierarchien setzen, um agiler und effizienter auf Veränderungen reagieren zu können. Dies ermöglicht eine schnellere Entscheidungsfindung und fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Ebenen. Hierdurch könnten Unternehmen flexibler auf Kundenbedürfnisse eingehen und Innovationen schneller vorantreiben. Auch flexible Arbeitszeiten dürften weiter an Bedeutung gewinnen. Technologische Fortschritte und die Möglichkeit zum Home-Office erleichtern es Arbeitnehmern, ihre Arbeitszeiten anzupassen. Gleitende Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit, Remote-Arbeit und Job-Sharing könnten stärker verbreitet sein. Dies ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und trägt zur Zufriedenheit der Mitarbeiter bei. Unternehmen werden voraussichtlich verstärkt auf attraktive Zusatzleistungen setzen, um qualifizierte Mitarbeiter anzuziehen und langfristig zu binden, wie beispielsweise Gesundheitsangebote, Weiterbildungsmöglichkeiten oder bessere Kinderbetreuung. Die Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance wird dabei eine wichtige Rolle spielen, die durch einen weiteren zentralen Faktor beeinflusst wird: der technologischen Entwicklung. Mit einer fortschreitenden Automatisierung, zum Beispiel auf Basis von Künstlicher Intelligenz, werden Maschinen immer mehr Aufgaben übernehmen und für den Menschen so Raum für kreativere und anspruchsvollere Tätigkeiten schaffen. Dies könnte zu einer Umgestaltung von Arbeitsinhalten führen und die Notwendigkeit für flache Hierarchien und flexible Arbeitsmodelle weiter verstärken.





    Seyit Binbir
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    Seyit Binbir ist Börsenexperte und Wegbereiter vieler Unternehmen im digitalen Sektor. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen, damit auch andere von seiner Leidenschaft für Aktien profitieren.
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    Verfasst von Seyit Binbir
    Das Gehaltstabu durchbrechen KI & Slected.me setzen neue Maßstäbe für Gehaltsverhandlungen Mit über 4 Millionen Datensätzen treibt Slected.me die nächste Generation von Gehaltsverhandlungen voran, indem es den wahren Marktwert von Kompetenzen und Qualifikationen hervorhebt.

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