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     1437  0 Kommentare Farbedelsteine als schimmernder Schutz gegen die Inflation

    Angesichts der politischen Krisen ist die Unsicherheit an den Kapitalmärkten regelrecht mit Händen zu greifen. Auf der Suche nach sicheren Häfen für ihr Geld setzen Anleger vermehrt auf Edelmetalle und Edelsteinen.

    Es ist derzeit fast so, als hätte Roland Emmerich, der in Stuttgart geborene Starregisseur von „Independence Day“, „Godzilla“ oder „The Day After Tomorrow“, Regie im echten Leben geführt. Kriege, Krisen und Konflikte, wohin man auch schaut. An den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, angezettelt im Februar 2022, scheint sich die Welt, so bitter das klingt, fast schon gewöhnt zu haben. Der schreckliche Angriff der Hamas-Terroristen auf den Süden Israels hat die Weltlage neuerlich erschüttert – und lässt die Gefahr eines Flächenbrands im gesamten Nahen Osten leider sehr real werden. Hinzu kommen verschärfte Spannungen zwischen China und den USA im Südchinesischen Meer. Zu allem Überfluss sind die USA derzeit politisch gelähmt und steuern schon jetzt mit Volldampf auf einen chaotischen Präsidentschaftswahlkampf Ende kommenden Jahres zu.

    Anleger suchen nach Stabilität und Sicherheit

    Bewegte Zeiten – auch für die Kapitalmärkte. Der alte Sinnspruch von André Kostolany – „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“ – mag noch stimmen. Doch die wenigsten Anlegerinnen und Anleger machen davon nach Jahren der Krisen noch Gebrauch. Sie sehnen sich vielmehr nach Stabilität und Sicherheit für ihr Erspartes. Immobilien, lange Zeit ein sicherer Hort für langfristige Investitionen, sind nach dem Einbruch bei den Preisen für Häuser und Eigentumswohnungen aber auch kein garantiert sicherer Hafen mehr.

    Nicht nur Gold glänzt im Depot

    Was bleibt? Der Blick fällt da ganz selbstverständlich auf die Edelmetalle. Allen voran das Gold. Dessen Preis hat nach einer Flaute zuvor seit dem Angriff auf Israel auch tatsächlich wieder gewonnen. Doch zugleich entdeckt eine steigende Zahl von Privatanlegern auch die Vorzüge weiterer Edelmetalle – und vor allem die von Edelsteinen.

    Dass Edelsteine und hier vor allem die Farbedelsteine mehr und mehr in den Fokus nicht nur schöner Damen rücken, hat viel mit einer Auktion Mitte dieses Jahres zu tun. Am 8. Juni 2023 wurde in New York der Rubin „Estrela de Fura“ – Portugiesisch für „Stern von Fura“ – versteigert. Der Stein mit einem Gewicht von 55,22 Karat aus einer Mine in Mosambik ist der bislang größte und wertvollste Rubin, der jemals auf der Weltbühne präsentiert wurde. Und auch sein Versteigerungspreis bedeutete einen Rekord: 34,8 Millionen US-Dollar. Auch der rosafarbene Diamant „Eternal Pink“ kam an diesem Tag bei Sotheby’s in New York unter den Hammer – ebenfalls für 34,8 Millionen US-Dollar.

    Auf die Frage, wie ein Experte die Preisentwicklung nach der Auktion einschätzt, antwortet Chris Pampel, Gründer und Geschäftsführer des Deutschen Edelstein Kontors: "Die Versteigerung des Estrela de Fura hatte fast ummittelbar für Preissprünge bei Rubinen in Investment-Qualität geführt. Bei Einkarätern lagen diese im Schnitt bei knapp über 37%, bei größeren Investment-Rubinen sogar bei über 90% Wertsteigerung und das in ein paar Wochen. Allerdings muss man ganz klar sagen, dass solche Preissprünge definitiv außergewöhnlich sind, solange in einem Abbaugebiet noch Investment-Qualitäten gefunden werden. Von daher raten wir auch Anlegern auch dringend davon ab, hier auf irgendetwas zu spekulieren. Edelsteine als Wertanlage bringen viele Vorteile mit sich, bleiben aber nach wie vor ein langfristiges Investment mit einem Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren und einer Beimischung von maximal 10%. Wir rechnen auch in Zukunft wieder mit "normalen" Wertsteigerungen von 4 bis 7%, womit sie super geeignet sind, um Vermögen vor Inflation zu schützen, wer kurzfristig denkt, sollte sich aber auf andere Anlageklassen fokussieren."

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    Besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten mit unklaren Aussichten und hoher Geldentwertung sind Anlagen in Sachwerte wie Gold, Immobilien und zunehmend auch Farbedelsteine begehrt. Als wertvollster Farbedelstein gilt dabei der Rubin. Je kräftiger das Rot des Steins, desto begehrter ist er. Die Saphire als zweite große Gruppe der Farbedelsteine bestechen mit einem großen Farbspektrum. Der Smaragd als Dritter im Bunde der Farbedelsteine ist vor allem bekannt für seine grüne Farbe.

    Gewinne aus dem Verkauf von Farbedelsteinen nach einem Jahr steuerfrei

    Der Geschäftsführer von Deutsches Edelstein Kontor hält neben den „Big Three“ – also Rubinen, Saphiren und Smaragden – noch weitere Steine für aussichtsreich, etwa den Tansanit, benannt nach seinem Fundort im afrikanischen Tansania, oder den Aquamarin. Sein genereller Rat lautet: „Lieber einen, zwei oder drei größere Steine mit höherem Wert und aus vertrauenswürdigen Quellen erwerben als viele kleinere Steine mit niedrigerem Wert.“

    Er empfiehlt allen Neueinsteigern im Segment der Farbedelsteine Mindestgrößen von einem Karat bei Rubinen, 1,5 Karat bei Smaragden und zwei Karat bei Saphiren. Frohe Kunde besonders für Langfristinvestoren auf der Suche nach Sicherheit: Gewinne aus dem Verkauf von Farbedelsteinen sind nach derzeitiger deutscher Steuerrechtslage nach einem Jahr steuerfrei.

    "Diamanten als Wertanlage eher ungeeignet“

    Diamanten als Wertanlage in Betracht zu ziehen, hält Chris Pampel allerdings nicht für sinnvoll. "Diamanten kommen in der Natur deutlich häufiger vor wie Farbedelsteine, was klar wird, wenn man sich die Fördermengen anschaut. Im Jahr 2021 wurden weltweit fast 10 Tonnen Diamanten allein für die Schmuckindustrie abgebaut, während im gleichen Zeitraum gerade einmal 600kg Rubine, Saphire und Smaragde, in Summe weltweit gefunden wurden, von denen lediglich knapp 2-3 Prozent, also 15 bis 18 kg als Investment geeignet sind. Darüber hinaus sind die Preise in den letzten 12 Monaten deutlich gesunken, was unter anderem daran liegt, dass auch immer mehr Diamanten aus dem Labor für Verlobungsringe und Schmuck akzeptiert werden."

    Laut Pampel muss man sich bei Farbedelsteinen da allerdings keine Sorgen machen. "Farbedelsteine werden schon seit über 150 Jahren künstlich hergestellt und finden in erster Linie Verwendung in billigem Schmuck oder für Bastelarbeiten. Man muss einfach verstehen, dass es bei Farbedelsteinen, wie auch bei Diamanten, eine Käuferschicht gibt, die ausschließlich unbehandelte Steine in Top-Qualität wollen. Diese Zielgruppe macht natürlich nur einen kleinen Teil aus, aber hier kommt dann halt der Vorteil der geologischen Seltenheit bei Farbedelsteinen zur Geltung. Das immer mehr Anleger aus der gehobenen Mittelschicht die vielen Vorteile von Investment-Farbedelsteinen erkennen und gleichzeitig das Angebot eher weniger wird, wird auch in den kommenden Jahren zu steigenden Preisen führen.“




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    Seyit Binbir
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    Seyit Binbir ist Börsenexperte und Wegbereiter vieler Unternehmen im digitalen Sektor. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen, damit auch andere von seiner Leidenschaft für Aktien profitieren.
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    Verfasst von Seyit Binbir
    Farbedelsteine als schimmernder Schutz gegen die Inflation Angesichts der politischen Krisen ist die Unsicherheit an den Kapitalmärkten regelrecht mit Händen zu greifen. Auf der Suche nach sicheren Häfen für ihr Geld setzen Anleger vermehrt auf Edelmetalle und Edelsteinen.

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