Advanced Medien

Medienunternehmen startet durch

Seit dem Börsengang im Jahr 1999 hat Advanced Medien (WKN 126 218) alle Höhen und Tiefen eines Filmlizenzhändlers durchlebt. Nun steht das Unternehmen jedoch so gut da wie nie zuvor...

Der Plan, mit Hilfe der Mittel aus dem Börsengang eine Wandlung vom nationalen Lizenzhändler zum internationalen CoFinanzierungs, CoProduktions und Vertriebsunternehmen zu vollziehen, scheiterte und führte das Unternehmen in eine bedrohliche Schieflage. Hinzu kamen Scheingeschäfte des damaligen Managements, das offenbar versuchte, die Umsätze nach oben zu korrigieren.

Ruder erfolgreich herumgerissen

Die Sanierung des Unternehmens begann im Jahr 2001 mit der Auswechselung der Führungsspitze und der Berufung von Herrn Otto Dauer zum Vorstand. Im Rahmen eines Sanierungsprogramms wurde die Konzernstruktur durch Unternehmensverschmelzungen und verkäufe optimiert und Vertragsbeziehungen neu geregelt.

Wie nur wenigen anderen Gesellschaften ist es Advanced Medien im Anschluss an diese schwierigen Jahre gelungen, ein tragfähiges neues Geschäftsmodell zu installieren. Denn das vergangene Jahr 2004 erwies sich mit einem Umsatz von 14,9 Mio. Euro als das erfolgreichste Geschäftsjahr seit der Unternehmensgründung. Im Vorjahreszeitraum erzielte Advanced Medien einen Umsatz von gerade einmal 1,0 Mio. Euro. Der sprunghafte Anstieg der Konzernerlöse im Vergleich zum Vorjahresumsatz beruht in erster Linie auf der Erstkonsolidierung der Tochtergesellschaft Atlas Air ab Mitte 2004. Das EBITDA, bereinigt um außerordentliche Faktoren, stieg sehr deutlich auf 2,0 Mio. Euro, nach 0,01 Mio. Euro im Vorjahr. Diese erfreuliche Entwicklung setzte sich auch 2005 fort. So betrug der Umsatz des 1. Quartals 6,8 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro), das EBITDA 0,8 Mio. Euro (Vorjahr: minus 0,2 Mio. Euro) und das EBIT 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: minus 0,2 Mio. Euro). Selbst das Sorgenkind, die Tochter Advanced Film, arbeitet profitabel.

Bordunterhaltung bringt Stabilität

Doch was macht Advanced Medien seit ihrem Neuanfang eigentlich? Das Marktsegment Inflight Entertainment ist das Kerngeschäft und wird von der Tochter Atlas Air betrieben. Es meint die Bordunterhaltung auf Flügen und umfasst neben dem eigentlichen Rechtehandel auch die entsprechenden Hard und Softwarelösungen, welche die filmische und musikalische Darbietung, aber auch Zusatzdienste wie Telekommunikationsleistungen, Informationsangebote und interaktive Leistungen ermöglichen. Nur sehr wenige Anbieter können diese gesamte Bandbreite der Produktpalette offerieren. Die Branche war in den letzten Jahren durch eine schwankende Entwicklung gekennzeichnet, geht aber für die kommenden Jahre wieder von stabilen Wachstumsraten aus.