Das kann doch wohl nicht wahr sein
Eine Kanzlerin wie ein Backfisch
Manchmal kommt man wirklich aus dem Staunen nicht heraus. Gestern Abend hat es mich beinahe von der Couch gehauen als ich den Auftritt unserer zukünftigen Kanzlerin in der Talkshow im Fernsehen verfolgt habe. Ich dachte immer, hier hätten wir es mit einem abgebrühten Machtmenschen zu tun, doch nein, sie war unsicher und nervös wie ein Backfisch bei seinem ersten Rendezvous. Sie wirkte wie ferngesteuert, wusste nicht, wann sie lächeln und wann sie ein ernstes Gesicht machen sollte. Es war alles irgendwie völlig daneben. Und es dauerte mindestens eine halbe Stunde, also in etwa bis zum ersten Kuss, bis sich das gelegt hatte – und sie in den gewohnten Phrasen ihren Halt wieder finden konnte.
Natürlich hat jeder einmal einen schlechten Tag. Die Zukunftskanzlerin hatte sicherlich einen langen Arbeitstag hinter sich. Vielleicht hat sie auch etwas Schlechtes gegessen und sich kurz vor dem Auftritt noch übergeben. Doch selbst dann: Ich möchte nicht wissen, wie oft das ihren Vorgängern passiert ist. Und eigentlich erwartet man von jemandem, der ein so hohes Amt im Lande bekleiden will, auch in derartigen Fällen vollkommene Souveränität.
Eigentlich. Doch uneigentlich, so denke ich, sollten wir den gestrigen Abend durchaus als Chance sehen, einmal so deutlich hinter die Fassade des Politikgeschehens geblickt zu haben, wie das sonst nie möglich ist. Im Normalfall sehen wir nämlich immer die Abgebrühten, diejenigen, denen man nichts ansieht, was von ihrer Mission auch nur einen Zentimeter abweicht. Die so überzeugend wirken, dass wir ihnen tatsächlich abnehmen, die Probleme der Gegenwart und der Zukunft lösen zu können.
Sie WIRKEN so – doch mehr nicht. Deswegen ist es eine regelrechte Offenbarung, dass unsere zukünftige Kanzlerin anscheinend nicht derart gestrickt ist. Sie ist noch nicht so lange dabei, hat noch keine so starre Fassade wie die anderen. Ihr merkt man noch an, dass vieles auswendig gelernt ist, dass die Phrasen Phrasen sind und keine Wahrheiten. Ihre ganze Unsicherheit lässt einen Menschen durchblicken, der mit aller Macht nach der Macht strebt und dabei eine Kompetenz vorzeigt, die er gar nicht hat. Und es ist ein Segen, dass wir das gestern Abend einmal live miterleben konnten.
Schließlich geht es hier um einen allgemeinen Fall und nicht um einzelne Kandidaten. Überall wird nur noch vorgetäuscht, ein Konzept zu haben. Doch in Wirklichkeit sind die Politiker nichts anderes mehr als Kasperlepuppen, die von den Interessen, die hinter ihnen stehen, gespielt werden. Das ist eine wichtige Erkenntnis, gerade für Börsianer. Denn sie zeigt: Die Wahl ist so schnurzegal wie das Schicksal eines singulären Reissackes in China.
Und das ist doch eine wirklich gute Nachricht. Gar nicht auszudenken, wenn die Politik tatsächlich über die Macht verfügen würde, die sie uns gegenüber vorspiegelt, zu besitzen.
Manchmal kommt man wirklich aus dem Staunen nicht heraus. Gestern Abend hat es mich beinahe von der Couch gehauen als ich den Auftritt unserer zukünftigen Kanzlerin in der Talkshow im Fernsehen verfolgt habe. Ich dachte immer, hier hätten wir es mit einem abgebrühten Machtmenschen zu tun, doch nein, sie war unsicher und nervös wie ein Backfisch bei seinem ersten Rendezvous. Sie wirkte wie ferngesteuert, wusste nicht, wann sie lächeln und wann sie ein ernstes Gesicht machen sollte. Es war alles irgendwie völlig daneben. Und es dauerte mindestens eine halbe Stunde, also in etwa bis zum ersten Kuss, bis sich das gelegt hatte – und sie in den gewohnten Phrasen ihren Halt wieder finden konnte.
Natürlich hat jeder einmal einen schlechten Tag. Die Zukunftskanzlerin hatte sicherlich einen langen Arbeitstag hinter sich. Vielleicht hat sie auch etwas Schlechtes gegessen und sich kurz vor dem Auftritt noch übergeben. Doch selbst dann: Ich möchte nicht wissen, wie oft das ihren Vorgängern passiert ist. Und eigentlich erwartet man von jemandem, der ein so hohes Amt im Lande bekleiden will, auch in derartigen Fällen vollkommene Souveränität.
Eigentlich. Doch uneigentlich, so denke ich, sollten wir den gestrigen Abend durchaus als Chance sehen, einmal so deutlich hinter die Fassade des Politikgeschehens geblickt zu haben, wie das sonst nie möglich ist. Im Normalfall sehen wir nämlich immer die Abgebrühten, diejenigen, denen man nichts ansieht, was von ihrer Mission auch nur einen Zentimeter abweicht. Die so überzeugend wirken, dass wir ihnen tatsächlich abnehmen, die Probleme der Gegenwart und der Zukunft lösen zu können.
Sie WIRKEN so – doch mehr nicht. Deswegen ist es eine regelrechte Offenbarung, dass unsere zukünftige Kanzlerin anscheinend nicht derart gestrickt ist. Sie ist noch nicht so lange dabei, hat noch keine so starre Fassade wie die anderen. Ihr merkt man noch an, dass vieles auswendig gelernt ist, dass die Phrasen Phrasen sind und keine Wahrheiten. Ihre ganze Unsicherheit lässt einen Menschen durchblicken, der mit aller Macht nach der Macht strebt und dabei eine Kompetenz vorzeigt, die er gar nicht hat. Und es ist ein Segen, dass wir das gestern Abend einmal live miterleben konnten.
Schließlich geht es hier um einen allgemeinen Fall und nicht um einzelne Kandidaten. Überall wird nur noch vorgetäuscht, ein Konzept zu haben. Doch in Wirklichkeit sind die Politiker nichts anderes mehr als Kasperlepuppen, die von den Interessen, die hinter ihnen stehen, gespielt werden. Das ist eine wichtige Erkenntnis, gerade für Börsianer. Denn sie zeigt: Die Wahl ist so schnurzegal wie das Schicksal eines singulären Reissackes in China.
Und das ist doch eine wirklich gute Nachricht. Gar nicht auszudenken, wenn die Politik tatsächlich über die Macht verfügen würde, die sie uns gegenüber vorspiegelt, zu besitzen.