Aktie extrem volatil
Fisker-Aktie klettert 39 Prozent nach Einbruch: Das Ende als Meme-Aktie?
Der E-Autokonzern Fisker ist in der vergangenen Woche zum Pennystock geworden. Die Zahlen sind katastrophal, aber am Montag geht es 39 Prozent aufwärts. Ist Fisker jetzt eine Meme-Aktie?
- Fisker ist eine Meme-Aktie mit katastrophalen Zahlen.
- Leerverkäufe bei Fisker sind hoch, was zu einem möglichen Short-Squeeze führen kann.
- Fisker verliert Analysten und kündigt eine Luxusversion des Fisker Ocean an.
Die Aktie von Fisker, die am letzten Dienstag erstmals unter die Marke von einem US-Dollar fiel, "ist wohl zu einer 'Meme-Aktie' geworden", so Tom Bruni, leitender Autor des Newsletters Daily Rip & Markets bei Stocktwits, einer sozialen Plattform für Investoren und Händler.
"Fisker hat durch den Börsengang über SPAC während der Pandemie eine starke Gemeinschaft von Privatanlegern, die sich auf Elektroautos konzentrieren, aufgebaut", erklärte Bruni gegenüber MarketWatch per E-Mail. "Wie andere 'Meme-Aktien' war das Unternehmen jedoch seither nicht in der Lage, die Geschäftsergebnisse zu erzielen, die es so zuversichtlich prognostiziert hatte."
Bruni nannte den ursprünglichen Meme-Aktien-Liebling AMC Entertainment als ein ähnliches Beispiel, zusammen mit Fiskers anderen EV-Herstellern Lucid, Mullen Automotive und VinFast Auto, die alle eine Zeit lang einen Meme-ähnlichen Buzz erlebt haben.
Die Aktien von Fisker hatten Ende 2023 kurzzeitig Feuer gefangen und waren am 29. Dezember um fast 16 Prozent gestiegen, sind seitdem aber wieder gefallen und haben am Freitag ihre erfolglose Serie auf 13 Sitzungen verlängert. Am Freitag schlossen die Titel zum siebten Mal in Folge auf einem Rekordtief und hatten innerhalb der letzte fünf Handelstage fast ein Viertel ihres Werts verloren. Am Montag ging es dann im frühen Handel um 39 Prozent aufwärts auf 1,09 US-Dollar.
Der Anteil der Leerverkäufe an den öffentlich gehandelten Fisker-Aktien ist mit 47,3 Prozent ebenfalls hoch, wie die jüngsten Börsendaten zeigen. Das ist mehr als die prozentualen Leerverkäufe von AMC (11,8 Prozent), Lucid (26,8 Prozent) und Mullen (28,5 Prozent). Dadurch kann es allerdings auch schnell zu einem so genannten Short-Squeeze kommen, bei dem die Aktie unverhältnismäßig stark zulegt, weil Leerverkäufer ihre Positionen decken müssen.
Letzte Woche verlor Fisker seinen optimistischsten Analysten: Jeffrey Osborne von T.D. Cowen begründete seinen Vertrauensverlust mit den "unerwarteten Wachstumsschmerzen" des Unternehmens. Die Aktie von Fisker ist in den letzten drei Monaten um 85,8 Prozent gefallen, während der Global X Autonomous & Electric Vehicles ETF um 1,5 Prozent und der S&P 500 Index um 11,8 Prozent zugelegt haben.
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Am Donnerstag kündigte der Elektroautohersteller eine Luxusversion des Fisker Ocean an. Die Ocean Extreme Monterey Edition wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 für Kunden bestellbar sein, hieß es. Es bleibt abzuwarten, ob sich Fisker dadurch von dem Pennystock-Niveau hocharbeiten kann.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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