Downgrade
Coinbase vor 35-Prozent-Crash? JPMorgan schickt Aktie auf Talfahrt
Die Papiere von Coinbase gehen heute auf Tauchstation und verlieren zeiweise über fünf Prozent an Wert. Geht es nach Analysten der US-Großbank JPMorgan könnte das erst der Anfang sein.
- Coinbase-Aktie verliert über 5 Prozent an Wert
- JPMorgan-Analyst sieht 35 Prozent Abwärtspotenzial
- Fehlende Katalysatoren und hohe Bewertung als Gründe für die Prognose
Analyst sieht 35 Prozent Abwärtspotenzial
Die Aktie der Kryptohandelsplattform ist heute am Ende der Kurstafeln zu finden. Auf das Gemüt der Anleger schlägt einerseits, dass der Bitcoin seine jüngsten Verluste ausweitet und inzwischen unter die vielbeachtete Marke von 40.000 US-Dollar gefallen ist. Andererseits sorgt auch ein Downgrade von JPMorgan für Verstimmungen.
Deren Verkaufsempfehlung, vor der heutigen Herabstufung wurde Coinbase mit "Neutral" bewertet, hat es nämlich in sich: Das von Analyst Kenneth Worthington verhängte Kursziel von 80 US-Dollar ist äußerst bescheiden und liegt um rund 35 Prozent tiefer als die tagesaktuelle Notierung – Crashpotenzial ist dadurch angezeigt!
Fehlende Katalysatoren, wenig attraktive Bewertung
Seine Einschätzung begründet er damit, dass es nach der Begeisterung über die Bitcoin-Spot-ETF-Zulassung an weiteren Katalysatoren für steigende Preise fehlen würde. Als Beweis für seine These verweist er auf den aktuell stark unter Druck stehenden Bitcoin.
Fallende Kurse gehen bei Kryptowährungen in der Regel mit sinkenden Handelsvolumen und einer nachlassenden Transaktionsfrequenz der Marktteilnehmer ein – für Coinbase bedeutet das potenziell weniger Gebühren und damit neben niedrigeren Erlösen auch geringere Gewinne.
Darüber hinaus verweist er auf die bereits weit fortgeschrittene Erholung der Aktie, die gegenüber dem Vorjahr bereits 122 Prozent gewonnen hat und damit entsprechend auch hoch bewertet ist. Schwarze Zahlen hat Coinbase zuletzt nämlich nicht geschrieben.
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Aktie äußerst umstritten
Mit ihrer Einschätzung ist JPMorgan nicht alleine – Coinbase ist ein echter "Battleground Stock". Auf der einen Seite raten acht Analysten zum Kauf, auf der anderen Seite acht zum Verkauf, immerhin neun Beobachter raten dazu, sich neutral zu verhalten. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 125 US-Dollar. Damit hat die Aktie eine nach Analysten faire Bewertung erreicht.
Das von JPMorgan benannte Kursziel ist mit Blick auf den Chart durchaus plausibel, denn hier liegt eine Horizontalunterstützung. Zuvor würden sich einem Abverkauf aber die Supports bei 115 und 100 US-Dollar in den Weg stellen. Wenn sich die Prognose von Worthington bewahrheiten sollte, ist daher eher mit einer nachhaltig andauernden Konsolidierung als einem Crash zu rechnen.
Fazit: Rechnung ohne das Halving gemacht?
An der These nachlassender Begeisterung ist durchaus etwas dran, denn seit der Bitcoin-Spot-ETF-Zulassung sind statt des Bitcoin vor allem Etherum und Etherum-assoziierte Kryptowährungen gefragt – hier wird auf die nächste Zulassungswelle gewettet. Was mögliche Katalysatoren für die nächste Rallye angeht, scheint JPMorgan-Analyst Worthington die Rechnung aber ohne das im April anstehende Halving gemacht zu haben.
Die Coinbase Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -4,47 % und einem Kurs von 122,5EUR auf Nasdaq (23. Januar 2024, 16:32 Uhr) gehandelt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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