Darauf einen Whiskey
Diageo-Aktie stürzt ab: Umsatz und Gewinn enttäuschen erneut!
Der britische Spitituosenkonzern Diageo hat überraschend schwache Zahlen abgeliefert. Die Aktie ist im Sinkflug. Woran es lag.
- Diageo enttäuscht mit niedrigem Umsatz und Gewinn
- Rückgang des Geschäfts in Nordamerika, Lateinamerika und der Karibik
- Aktie verzeichnet größten Rückgang seit Gewinnwarnung im November
Der britische Spirituosenhersteller Diageo hat die Anleger erneut mit einem unerwartet niedrigen Umsatz und Gewinn enttäuscht. Während sich das Geschäft in Nordamerika verlangsamte, wurde die negative Tendenz durch einen Nachfragerückgang in Lateinamerika und der Karibik noch verstärkt. Die Aktie sackte ab.
Der Umsatz sank in den sechs Monaten bis Dezember, dem ersten Geschäftshalbjahr des Unternehmens, auf bereinigter Basis um 5,4 Prozent, da 70 Prozent der Marken des Unternehmens in einem harten Preiswettbewerb Marktanteile verloren.
Diageo hat jahrelang ein beeindruckendes Wachstum verzeichnet, das durch erfolgreiche Wetten auf Produkte wie Tequila begünstigt wurde. Die Premium-Positionierung scheint jedoch weniger attraktiv zu sein, vor allem in den USA, wo sich die Nachfrage aufgrund der anhaltenden Inflation und der hohen Zinsen, die das Budget der Verbraucher belasten, abgekühlt hat.
Die Aktie fiel am Dienstag um bis zu 4,3 Prozent und verzeichnete damit den größten Rückgang seit einer Gewinnwarnung im November. Zuletzt notierten die Titel in London 3,5 Prozent niedriger bei 2742,95 Pence. Innerhalb von zwölf Monaten haben sie damit knapp 20 Prozent verloren. Für die Konkurrenten Remy Cointreau und Pernod Ricard ging es in Paris 3,6 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent abwärts.
Der Umsatz in den USA und Kanada ging um 1,5 Prozent zurück. Diageo verlor dort nach eigenen Angaben Marktanteile aufgrund des Preiswettbewerbs, insbesondere bei Whiskey und Tequila. Lateinamerika und die Karibik waren mit einem Minus von 23 Prozent die Region mit der schlechtesten Performance. Diageo hatte im November eine Gewinnwarnung ausgegeben und dies auf höhere Zinsen und schlechte makroökonomische Bedingungen in diesem Markt zurückgeführt, der etwa ein Zehntel des Umsatzes ausmacht.
Diageo erwartet ein besseres zweites Halbjahr bis Ende Juni, mit einem geringeren Gewinnrückgang als im ersten Halbjahr. Das Unternehmen bestätigte seine mittelfristige Prognose eines organischen Umsatzwachstums von fünf bis sieben Prozent und einer ähnlichen Wachstumsrate für den Betriebsgewinn. Diageo kündigte an, in den Jahren bis Juni 2025 Fortschritte in Richtung dieses Ziels zu machen.
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"Es waren schwierige zwölf Monate für Diageo, aber es gibt Grund, mittelfristig optimistisch zu sein, da das Unternehmen weiterhin investiert und sich das Geschäftsumfeld verbessert", sagte John Moore, Senior Investment Manager bei RBC Brewin Dolphin. Es gebe viel Raum für Wachstum in einem stark fragmentierten Markt.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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