Wall Street schockiert
JPMorgan: Hedgefonds wetten auf weitere Turbulenzen im US-Bankenwesen
Hedgefonds haben vom Einbruch der US-Regionalbankaktien in der vergangenen Woche profitiert und bauen ihre Shortpositionen weiter aus, so die US-Bank JPMorgan.
- Hedgefonds profitieren vom Einbruch der US-Regionalbankaktien.
- New York Community Bancorp löst Verkaufswelle aus.
- Marktteilnehmer uneins über Auswirkungen auf den gesamten Sektor.
Der in New York ansässige Kreditgeber New York Community Bancorp (NYCB) hat in der vergangenen Woche eine neue Verkaufswelle bei regionalen Bankaktien ausgelöst. Zuvor hatte die Regionalbank einen überraschenden Verlust für das vierte Quartal gemeldet, seine Dividende gekürzt und Hunderte von Millionen US-Dollar an Rückstellungen für potenzielle faule Kredite in seinem Gewerbeimmobilienportfolio gebildet. Die Titel der Regionalbank sind in der Folge um über 40 Prozent gecrasht. Ein Index, der mittelgroße Banken abbildet, brach innerhalb von zwei Tagen ebenfalls um neun Prozent ein.
Marktteilnehmer sind sich noch uneins, ob die Herausforderungen bei der New York Community Bancorp für den gesamten Sektor gelten. "Die Devise lautet definitiv: Jetzt verkaufen und später Fragen stellen", so Alexander Yokum, Analyst für regionale Banken bei CFRA, gegenüber Yahoo Finance.
"Wir sehen die Probleme, die NYCB betreffen, als unternehmensspezifisch an, mit wenig Durchschlagskraft auf die breiteren Regionalbanken", so Steven Alexopoulos, ein Analyst für Regionalbanken bei JPMorgan Chase.
Shortseller, die es auf Aktien von US-Regionalbanken, darunter New York Community Bancorp, abgesehen hatten, lassen wohl dagegen die Korken knallen. Sie erzielten laut dem Daten- und Analyseunternehmen Ortex in der Woche bis zum 2. Februar Papiergewinne in Höhe von rund 1,04 Milliarden US-Dollar.
Hedgefonds hatten diesen Trade im Dezember zunächst aufgegeben, änderten jedoch zu Beginn des Jahres ihre Meinung. Sobald die Aktienkurse fielen, sah JPMorgan "ziemlich begrenzte Reaktionen auf den Ausverkauf Anfang dieser Woche", zitiert Reuters die Analysten. Die Anzahl der Short-Positionen bewegt sich laut JPMorgan in der Nähe eines Fünf-Jahres-Hochs, verglichen mit der Anzahl der Wetten, die einen Anstieg dieser Aktienkurse erwarten.
Bezüglich Large-Cap-Bankentiteln wurden ebenfalls mehr Shortpositionen aufgebaut, die Mehrheit der Hedgefonds wettet allerdings immer noch darauf, dass diese Aktien steigen würden, so JPMorgan weiter.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion
Lesen Sie auch
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors