Kräftige Anhebung
+6,1 Prozent: British American Tobacco steigert Dividende kräftig
Die trotz einer milliardenschweren Abschreibung gute Ertragslage bei British American Tobacco versetzt das Unternehmen in die Lage, seine Dividende kräftig anzuheben. Die Aktie rentiert jetzt mit 9,6 Prozent.
- BAT hebt Dividende um 6,1% an
- Rauchfreie Produkte wachsen stark
- Anleger profitieren von Dividendenrendite von 9,6%
Wenige Tage nach dem überraschend guten Quartalsergebnis hat der britische Tabakkonzern British American Tobacco die Anhebung seiner Dividende verkündet – um beachtliche 6,1 Prozent. Es gibt allerdings einen Wermutstropfen.
Rauchfreie Produkte wachsen rasch
Nach Altria zu Beginn des Monats konnte auch BAT mit seinen am vergangenen Donnerstag präsentierten Zahlen für das Gesamtjahr überzeugen. Zwar fielen die Erlöse im Vorjahresvergleich um 1,3 Prozent auf 27,3 Milliarden Britische Pfund. Allerdings ist der Rückgang Währungseffekten geschuldet, organisch ist der international agierende Tabakkonzern im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent gewachsen.
Besonders stark konnte sich British American Tobacco bei rauchfreien Alternativen steigern. In den Segmenten Vuse und Velo kletterten die Erlöse um 21 Prozent und tragen so inzwischen rund ein Sechstel des Gesamtumsatzes bei.
Einen starken Magen brauchten Anleger beim Blick auf den Gewinn. Das Unternehmen rutschte 2023 tief in die Verlustzone und beschloss 2023 mit einem Verlust von 15,75 Milliarden Britischen Pfund. Die allerdings waren die Folge einer Abschreibung in Höhe von 27,3 Milliarden Britischen Pfund. Mit der Wertminderung reagierte British American Tobacco auf das Verkaufsverbot von Mentholzigaretten in den USA.
Um die Abschreibung bereinigt erzielte das Unternehmen einen Gewinn von etwa 12,5 Milliarden Britischen Pfund, was 375 Pence pro Anteilsschein entspricht. Der daraus erzielte Cashflow belief sich auf 7,8 Milliarden Pfund – und versetzt das Unternehmen jetzt in die Lage, seine Dividende kräftig zu erhöhen.
Dividende steigt nur für ausländische Investoren kräftig
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6,1 Prozent will British American Tobacco künftig mehr an seine Anleger ausschütten. Dadurch rentiert die Aktie mit einer Dividendenrendite von 9,6 Prozent und pirscht sich damit an Altria heran, das aktuell mit 9,8 Prozent rentiert. Etwas abgeschlagen liegt Philip Morris mit 5,8 Prozent – allerdings war die Entwicklung des Kursverlaufes hier weniger nachteilig.
Einen Wermutstropfen gibt es jedoch: Die optisch großzügige Dividendenanhebung wird nicht überall 6,1 Prozent betragen – aufgrund von Währungseffekten fällt der Anstieg für viele Anleger deutlich geringer aus. In Britischen Pfund etwa klettert die Ausschüttung nur um zwei Prozent.
Die Aktie kann von den zufriedenstellenden Quartalszahlen sowie der Dividendenanhebung profitieren und setzt ihren Rebound ausgehend von der Bodenbildung im vergangenen Dezember fort. Eine Trendwende des nun bereits seit 2017 anhaltenden Abwärtstrends ist allerdings noch nicht in Sicht.
Fazit: Ausschüttungen sind nicht alles
British American Tobacco schlägt sich dank der Zuwächse bei rauchfreien Alternativen achtbar, hat allerdings eine milliardenschwere Abschreibung vornehmen müssen. Um diese bereinigt hat das Unternehmen im vergangenen Jahr über zwölf Milliarden Britische Pfund erwirtschaftet und will seine Aktionäre nun an diesem Erfolg beteiligen: Die Dividende klettert vor allem außerhalb des britischen Währungsraumes kräftig um über sechs Prozent, heimische Anleger müssen sich allerdings mit einem Anstieg um zwei Prozent zufrieden geben.
Mit Blick auf den anhaltend schwachen Kursverlauf sollten hier trotz der Anhebung der Dividende nur ausschüttungsorientierte Anleger investieren – wer als Anleger noch in der Akkumulationsphase ist, sollte auf wachstumsstärkere Titel setzen und sich allenfalls mit einer kleinen Position bei British American Tobacco engagieren.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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