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    Earnings Season  16845  0 Kommentare Lithium-Aktie Albemarle: Keine Gegenliebe für diese Zahlen?

    Der unter anderem auf Lithium spezialisierte Spezialchemiekonzern Albemarle legt ein eigentlich zufriedenstellendes Quartalsergebnis vor. Abnehmer finden die Zahlen in der US-Nachbörse aber keine, die Aktie fällt.

    Für Sie zusammengefasst
    • Quartalsergebnis von Albemarle zufriedenstellend
    • Umsatzrückgang von 10%, Gewinn um 79% gesunken
    • Ausblick für 2024 unsicher, Aktie auf Talfahrt

    Angesichts sinkender Lithiumpreise befinden sich die Papiere von Albemarle seit dem Herbst 2022 auf Talfahrt und haben gegenüber ihrem Allzeithoch bei rund 320 US-Dollar fast zwei Drittel an Wert eingebüßt. Am Mittwochabend sieht es nicht danach aus, als könnte sich der Spezialchemiekonzern mit dem von ihm vorgelegten Zahlen gegen den Abwärtstrend der Aktie stemmen.

    Besser als erwartet, aber deutlich schlechter als im Vorjahr

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    Im abgelaufenen Quartal erlöste der Lithium-Spezialist einen Umsatz von 2,36 Milliarden US-Dollar. Das sind rund zehn Prozent weniger als noch im Vorjahr, aber immerhin 180 Millionen US-Dollar mehr als Analysten geschätzt hatten.

    Noch deutlich besser hat sich Albemarle beim bereinigten Gewinn geschlagen. Der lag mit 1,85 US-Dollar pro Aktie um 74 Cents höher als die Marktprognose. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen aufgrund deutlich höherer Rohstoffpreise aber noch sagenhafte 8,62 US-Dollar Gewinn pro Aktie erzielt – das bedeutet einen Rückgang von fast 79 Prozent und liefert ein entscheidendes Puzzleteil zur Erklärung der Talfahrt der Aktie.

    Insgesamt hat Albemarle in 2023 einen Umsatz von 9,6 Milliarden US-Dollar erzielt und sich gegenüber 2022 um 31 Prozent steigern können. Der Nettogewinn lag bei 1,6 Milliarden US-Dollar oder 13,36 US-Dollar pro Aktie, was nach eigener Angabe das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte war.

    Ausblick mit vielen Unwägbarkeiten

    Angesichts der hohen Unsicherheiten über die weitere Entwicklung des Lithiumpreises bleibt der Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr mit vielen Fragezeichen versehen. Albemarle hat in Abhängigkeit von verschiedenen, möglicherweise zu erwartenden Preisniveaus des weißen Goldes eine Schätzung abgegeben, die von einem Erlös von 5,5 Milliarden US-Dollar (15.000 US-Dollar pro Tonne) bis hin zu 7,6 Milliarden US-Dollar (25.000 US-Dollar pro Tonne) reicht.

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    Mit einer ähnlich großen Unsicherheit ist auch der Ausblick für den operativen Gewinn versehen. Die Schätzungen reichen von 900 Millionen US-Dollar bis zu 2,6 Milliarden US-Dollar, was deutlich über dem in 2023 erzielten Gewinn liegen würde.

    Kapitalmaßnahmen zugunsten der Aktionäre sind vorerst keine vorgesehen. In der Pressemitteilungen finden sich weder Hinweise zu Aktienrückkäufen noch zu einer Anhebung der Quartalsdividende, die damit vorerst bei 0,40 US-Dollar verharren dürfte, was auf Basis des Schlusskurses vom Mittwochabend zu einer Dividendenrendite von 1,43 Prozent führt.

    Stattdessen will sich Albemarle voll und ganz auf "nachhaltiges Wachstum" und den Erhalt "finanzieller Flexibilität und des Investment-Grade-Ratings" konzentrieren.

    Albemarle

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    ISIN:US0126531013WKN:890167

    Aktie nachbörslich auf Achterbahnfahrt

    Der unsichere Ausblick für 2024 schlägt sich voll und ganz auf die Kursentwicklung in der US-Nachbörse nieder. Waren Anleger zuerst vom ordentlichen Umsatz- und Gewinnergebnis überzeugt, haben sie sich offenbar von der Prognose in die Flucht schlagen lassen. Unmittelbar nach Veröffentlichung der Zahlen konnte sich die Aktie in der Spitze um knapp fünf Prozent steigern.

    Diese Gewinne sind (Stand: 23:20 Uhr) nach rund 232.000 gehandelten Stücken aber bereits Geschichte und die Aktie handelt mit einem Minus von etwa vier Prozent. Ohne neue Erkenntnisse im Conference Call dürfte Albemarle am Donnerstag daher vor einem hochvolatilen Handel stehen.

    Fazit: Albemarle könnte mittelfristig zum fallenden Messer werden

    Lithium-Spezialist Albemarle hat sich im abgelaufenen Quartal deutlich besser geschlagen als erwartet, auch war 2023 laut eigener Aussage das zweitbeste Jahr der Unternehmensgeschichte. Der Ausblick für 2024 ist allerdings mit derart vielen Unwägbarkeiten versehen, dass ohne deutliche Erholung der Lithium-Preise keine Wiederholung des außerordentlich guten Geschäftsjahres zu erwarten ist.

    Die Aktie steht als eine der wenigen ernsthaft zur Verfügung stehenden Investmentalternativen in der Lithium-Branche auf dem Kurszettel vieler Anleger – auch weil sie mit einem vermeintlich einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis als günstig erscheint. Davon dürfen sich interessierte Investoren aber nicht blenden lassen, denn die aktuell für 2024 geltenden Gewinnschätzungen sind kaum aufrecht zu erhalten, dementsprechend wird das faktische KGV sehr viel höher liegen.

    Sollte der Aktie nicht noch ein Reversal gelingen, droht am Donnerstag eine Eröffnung unterhalb von 110 US-Dollar, was aus dem Stand neue 52-Wochen-Tiefs und damit ein technisches Verkaufssignal bedeuten würde. Wer sich hier engagieren möchte, sollte eine nachhaltige Bodenbildung abwarten.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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    Verfasst vonMax Gross

    Earnings Season Lithium-Aktie Albemarle: Keine Gegenliebe für diese Zahlen? Der unter anderem auf Lithium spezialisierte Spezialchemiekonzern Albemarle legt ein eigentlich zufriedenstellendes Quartalsergebnis vor. Abnehmer finden die Zahlen in der US-Nachbörse aber keine, die Aktie fällt.

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