Deutscher Mittelstandsanleihen FONDS (in Liquidation)
Neues Schreiben des Liquidators - Seite 2
Während der Abwicklung eines Investmentfonds gelten Ausschüttungen eines Kalenderjahres als steuerfreie
Kapitalrückzahlungen, sofern der letzte in diesem Kalenderjahr festgesetzte Rücknahmepreis die fortgeführten Anschaffungskosten unterschreitet. Das depotführende Kreditinstitut kann den steuerfreien Anteil der Ausschüttung erst nach dem Kalenderjahresende ermitteln.
Es muss zunächst davon ausgehen, dass die Ausschüttung in voller Höhe steuerpflichtig ist und Kapitalertragssteuer entsprechend einbehalten. Zu Beginn des folgenden Kalenderjahres, nach Kenntnis
des letzten Rücknahmepreises im Kalenderjahr, hat das depotführende Kreditinstitut nach § 44b Absatz 1 Einkommenssteuergesetz zu viel einbehaltene Kapitalertragsteuer an den Anleger zu
erstatten.
Die Ausschüttung vom 22. Dezember 2023 wurde richtigerweise als Ausschüttung „eines Investmentfonds in Abwicklung gemäß § 17 Investmentsteuergesetz“ an den WM Datenservice gemeldet. Diese
Information ermöglicht den depotführenden Kreditinstituten die korrekte steuerliche Zuordnung der Ausschüttung.
Der WM Datenservice übermittelt den depotführenden Kreditinstituten in den ersten Wochen des Kalenderjahres den jeweils zu verwendenden Rücknahmepreis des vorangegangenen Kalenderjahres der in
Abwicklung befindlichen Investmentfonds. Im Anschluss daran können die depotführenden Kreditinstitute den steuerfreien Anteil der Ausschüttungen prüfen und gegebenenfalls den erfolgten
Kapitalertragsteuerabzug auf Ebene der Anteilscheininhaber regulieren.
Hinsichtlich der anlegerindividuellen steuerlichen Situation empfehlen wir eine Abstimmung mit den steuerberatenden Berufen. Bei Abschluss der Liquidation wird den Anlegern der verbleibende
Liquidationserlös gegen Rücknahme der Anteile ausgezahlt. Die Anleger müssen bis zu diesem Stadium keine Maßnahmen ergreifen, um den Liquidationserlös zu erhalten. Auch über den Abschluss der
Liquidation werden die Anleger über die gemäß Verkaufsprospekt bekannten Publikationsmedien informiert.
Müssen Anleger ihre Ansprüche geltend machen?
Die Rolle des Liquidators besteht darin, im besten Interesse der Anteilseigner zu handeln. Um die Gleichbehandlung aller Anleger zu gewährleisten, wurde mit Eröffnung des Liquidationsverfahrens
das
Anteilscheingeschäft für den Fonds beendet.
Die Anleger müssen keine Maßnahmen ergreifen, um ihre Ansprüche geltend zu machen.
Lesen Sie auch
Wie lange wirkt die gesetzliche Frist nach Abschluss des Liquidationsverfahrens, binnen der die Netto-Liquidationserlöse hinterlegt werden?