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    US-Gewerbeimmobilienkrise  6069  0 Kommentare Paukenschlag: PBB muss Dividende streichen, Lage bleibt schwierig!

    Der Ertrag des Immobilienfinanzierers PBB ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um die Hälfte eingebrochen. Zwar verfügt die Bank über hohe Liquiditätsreserven, will aber auf Nummer sicher gehen und streicht die Dividende.

    Für Sie zusammengefasst
    • Nettoertrag halbiert
    • Dividende gestrichen
    • Anleger bleiben vorerst abwartend

    Der Immobilienfinanzierer PBB leidet unter dem kriselnden Markt für US-Gewerbeimmobilien (Commercial Real Estate, kurz CRE) und hat in 2023 deutlich weniger verdient als noch im Jahr zuvor. Die Dividende ist angesichts des stark gesunkenen Unternehmensergebnisses nicht aufrechtzuerhalten und wird vom Management komplett kassiert.

    Nettoertrag sinkt um die Hälfte

    Nach einem Vorsteuergewinn von 213 Millionen Euro in 2022 hat die Pfandbriefbank im vergangenen Jahr nur noch einen Ertrag von 90 Millionen Euro eingefahren. Vor allem zur Risikovorsorge musste das Bankhaus viel Geld aufwenden, die Vorsorgeleistungen stiegen auf fast das Fünffache von 44 auf 212 Millionen Euro. Auch die Verwaltungskosten stiegen leicht. Netto verringerte sich der Gewinn so von 187 auf 91 Millionen Euro.

    Für das kommende Geschäftsjahr werden Neuabschlüsse in Höhe von sechs bis sieben Milliarden Euro erwartet, in 2023 waren es noch 7,2 Milliarden Euro. Allerdings sollen die Margen etwas zulegen, sodass die Zinseinnahmen trotz niedrigerer Neuabschlüsse auf vergleichbarem Niveau bleiben sollen. Das Kreditportfolio in Höhe von 30 bis 31 Milliarden Euro soll stabil bleiben, die Kosten hierfür aber steigen. Eine Normalisierung der sogenannten Aufwandsquote erwartet PBB erst für 2026.

    Zwar sieht das Management um CEO Kay Wolf die Solvenz des Unternehmens nicht gefährdet, die Kapitalquote habe zuletzt bei 15,7 Prozent gelegen. Außerdem halte die PBB eine Liquiditätsreserve von sechs Milliarden Euro vor. Angesichts der schwierigen Lage auf dem Markt für US-Gewerbeimmobilien will das Unternehmen aber seine Dividende streichen – und zwar komplett. So soll die Kapitaldecke erhalten bleiben.

    Deutsche Pfandbriefbank

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    ISIN:DE0008019001WKN:801900

    Anleger zeigen sich vorbörslich gelassen

    Die Dividende dürfte angesichts der mauen Kursentwicklung für viele Anleger das letzte Argument gewesen sein, in der Aktie investiert zu bleiben. Dieses Argument ist nun dahin, zumindest für 2024. Am Donnerstag droht der Aktie daher, dass viele Investoren das Handtuch werfen.

    Noch deutet in der Vorbörse aber nichts daraufhin. Nach einem kurzen Rückgang unmittelbar nach Bekanntgabe der Zahlen notiert die Aktie inzwischen fast unverändert und behauptet sich oberhalb der Marke von vier Euro. Das ist wichtig, um neben der im Februar bei 3,70 Euro behaupteten Unterstützung einen zweiten Support zu etablieren.

    Fazit: Es dürfte schwierig bleiben.

    Der US-Gewerbeimmobilienmarkt und mit ihr die PBB stecken in einer schwierigen, aber nicht aussichtslosen Lage. Trotz des herausfordernden Umfelds ist es dem Immobilienfinanzierer auch im vergangenen Jahr gelungen, einen Gewinn zu behaupten, zugleich zeigte sich das Management für 2024 vorsichtig optimistisch, das Vorjahresergebnis insgesamt halten zu können.

    Die Dividende allerdings will man sich nicht mehr leisten – sollte es doch noch zu einer handfesten Krise kommen, könnte am Ende jeder Euro in der Kasse des Unternehmens zählen.

    In der Regel dauert es zwölf bis 18 Monate, bis sich Zinserhöhungen auf die Realwirtschaft niederschlagen. Dieser Zeitpunkt ist jetzt. Die angespannte Lage auf dem CRE-Markt dürfte sich daher in den kommenden Monaten weiter verschärfen. Anleger sehen von einem Investment in die PBB vorerst ab.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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    Die Deutsche Pfandbriefbank Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +1,49 % und einem Kurs von 4,35EUR auf Tradegate (07. März 2024, 08:55 Uhr) gehandelt.



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    Verfasst vonMax Gross

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