JPMorgan-Boss warnt
Jamie Dimon: "US-Rezession noch nicht vom Tisch"
Die USA könnten immer noch in eine Rezession rutschen, ist Jamie Dimon überzeugt. Der schlimmste Fall sei aber immer noch eine Stagflation. Der Fed rät er, mit Zinssenkungen zu warten.
- USA könnte in Rezession rutschen, sagt Jamie Dimon
- Schlimmster Fall: Stagflation
- Fed sollte mit Zinssenkungen warten, so der JPMorgan Chase CEO
Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, schließt die Möglichkeit einer Rezession in den USA noch nicht aus, empfiehlt der Federal Reserve aber, mit Zinssenkungen zu warten. Zuerst hatte der US-Nachrichtensender Bloomberg darüber berichtet.
"Die Welt erwartet derzeit eine weiche Landung der US-Wirtschaft mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 70 bis 80 Prozent", sagte Dimon per Videoschaltung auf dem Australian Financial Review Business Summit in Sydney am Dienstag. "Ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit einer sanften Landung in den nächsten ein bis zwei Jahren nur halb so groß ist. Das schlimmste Szenario wäre eine Stagflation."
Laut Dimon seien die Wirtschaftsindikatoren durch die Covid-19-Pandemie verzerrt und er betrachtet sie mit "einer gewissen Skepsis". Er plädierte dafür, dass die Fed vor einer Zinssenkung auf eindeutigere Daten warten solle.
"Sie können immer schnell und deutlich senken. Ihre Glaubwürdigkeit steht ein wenig auf dem Spiel", sagte er. "Die Arbeitslosigkeit in den USA ist derzeit sehr niedrig, und die Löhne steigen weiter."
Obwohl die US-Wirtschaft derzeit "in gewisser Weise boomt", bleibe das Risiko einer Rezession bestehen, so Dimon.
Diese Aussagen des Top-Bankers klingen weniger optimistisch als in der Vergangenheit. Zuletzt hatte Dimon einen positiven Ausblick für die Weltmärkte gezeichnet – eine deutliche Abkehr von seiner Warnung vor einem "Hurrikan", der 2022 über die US-Wirtschaft hereinbrechen werde, wenn die Zentralbanken mit Zinserhöhungen begännen.
Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, hat vergangene Woche angedeutet, dass die Inflation noch nicht nachhaltig genug auf dem Weg zum Zwei-Prozent-Ziel sei. Dennoch seien Zinssenkungen im Laufe des Jahres möglich.
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"Wir müssen abwarten, bis wir sicher sind, dass die Inflation nachhaltig bei zwei Prozent liegt", sagte Powell am Donnerstag bei einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats. "Wenn wir dieses Vertrauen haben – und wir sind nicht weit davon entfernt – wird es angemessen sein, die restriktive Geldpolitik zu lockern."
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
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