Krise bei Immobilienentwickler
Lebenslanges Handelsverbot für Evergrande-Chef
Evergrande-Chef Hui Ka Yan darf wohl nie wieder mit Aktien handeln. Ein entsprechendes Verbot hat die chinesische Finanzaufsicht gegen ihn verhängt, zudem muss er wegen diverser Finanzdelikte eine hohe Geldstrafe zahlen.
- Evergrande-Chef Hui Ka Yan darf nie wieder mit Aktien handeln.
- Chinesische Finanzaufsicht verhängt lebenslanges Handelsverbot und hohe Geldstrafe.
- Evergrande wegen Finanzdelikten zu Strafen verurteilt, Umsatz künstlich aufgebläht.
Der Chef des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienriesen Evergrande, Hui Ka Yan, soll auf Lebenszeit vom Aktienhandel ausgeschlossen werden. Das gab das Unternehmen heute bekannt, nachdem die chinesische Wertpapieraufsicht Hui wegen verschiedener Finanzdelikte zu einer Geldstrafe von 47 Millionen Yuan (rund sechs Millionen Euro) verurteilt hatte. Zusätzlich zu der Strafe gegen Hui verhängte die Aufsichtsbehörde eine Geldstrafe in Höhe von 4,2 Milliarden Yuan gegen Evergrande selbst und bestrafte weitere Führungskräfte des Konzerns.
Die Vorwürfe gegen Evergrande umfassen unter anderem die künstliche Aufblähung des Umsatzes um mehr als 560 Milliarden Yuan in den Jahren 2019 und 2020. Auf Basis dieser falschen Daten soll der Konzern Anleihen ausgegeben haben. Darüber hinaus wird dem Unternehmen vorgeworfen, nicht rechtzeitig über Jahres- und Halbjahresergebnisse, Rechtsstreitigkeiten und ausstehende Verbindlichkeiten informiert zu haben. Nachdem Hui Ka Yan im September letzten Jahres unter Hausarrest gestellt wurde, bleibt abzuwarten, ob weitere Sanktionen gegen ihn oder das Unternehmen verhängt werden.
Die Strafen sind eine weitere Herausforderung für Evergrande, den am höchsten verschuldeten Immobilienentwickler der Welt, der Ende 2021 seine Offshore-Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen konnte und im Januar 2024 vom Obersten Gerichtshof Hongkongs zur Liquidation aufgefordert wurde.
Die jüngsten Sanktionen folgen dem Versprechen der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde CSRC, hart gegen Wertpapierbetrug vorzugehen und Kleinanleger "mit Zähnen und Hörnern" zu schützen, berichtet CNBC. Im vergangenen September gab Evergrande bekannt, dass gegen seinen Gründer wegen des Verdachts auf kriminelle Handlungen ermittelt werde.
Laut einer Untersuchung der CSRC hat Evergrande seinen Umsatz im Jahr 2019 um 213,99 Milliarden Yuan oder die Hälfte seines Gesamtwerts aufgebläht. Im Jahr 2020 wurde der Umsatz um 350 Milliarden Yuan oder 78,5 Prozent des Gesamtwerts aufgebläht. Der Immobilienentwickler gab auf der Grundlage dieser gefälschten Zahlen Anleihen aus.
Darüber hinaus wurden Jahres- und Halbjahresergebnisse, Rechtsstreitigkeiten und ausstehende Schulden nicht rechtzeitig veröffentlicht.
Hui sei zu diesem Zeitpunkt direkt verantwortlich gewesen, was das Fehlverhalten besonders "schwerwiegend und gravierend" mache, hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens zur Entscheidung der CSRC.
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Zu den weiteren Führungskräften, die bestraft wurden, gehören der ehemalige Vizepräsident und der ehemalige Finanzchef des Unternehmens.
Die Evergrande-Aktie hat innerhalb von fünf Jahren gut 99 Prozent an Wert verloren.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
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Die China Evergrande Group Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -10,00 % und einem Kurs von 0,020USD auf Nasdaq OTC (19. März 2024, 01:10 Uhr) gehandelt.
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