Die beste Zeit für Investments - Seite 2
Entscheidungs-Angst
Investmententscheidungen (und viele andere große Entscheidungen) sind also keine einfachen Entscheidungen. Sie werden im Umfeld hoher Unsicherheit getroffen – wenn alles klar wäre, wäre es ja keine Entscheidung, sondern eine logische Schlussfolgerung. Unsicherheit macht uns aber Angst, über die wir uns hinwegsetzen müssen.
Auch die eingangs erwähnte Frage an Sir John Templeton zeigt, dass der Fragesteller ebenfalls von einer Angst geplagt wurde – der Angst, den falschen Einstiegszeitpunkt zu erwischen. Und mit seiner Frage wollte er der schwierigen Entscheidung zu investieren eigentlich ausweichen bzw. hoffte, dass Templeton ihm die Entscheidung letztlich abnimmt, indem er ihm klare Regeln, Zeitpunkte oder Kriterien nennt („Sir John hat gesagt…“).
Mit seiner Antwort hat Templeton dem Fragesteller und uns allen aber indirekt doch eine Anleitung gegeben, wie wir die Schwierigkeit, Investmententscheidungen zu treffen, elegant umgehen: Wir investieren einfach immer dann, wenn wir Geld dafür haben.
Die ständigen Sorgen der Anleger – verständlich, aber unlogisch
Die meisten Anleger plagen dennoch ständig irgendwelche Sorgen und Ängste – entweder, dass die Kurse fallen könnten, wenn man investiert ist, oder dass sie steigen, wenn man nicht investiert ist. Daneben gibt es noch alle möglichen anderen Bedenken, z.B. Inflation, Zinsen, die Konjunktur und so weiter.
Das ist zwar verständlich, aber genauso unlogisch, wie so vieles an der Börse. Der Grund: Wer sein Geld den Unwägbarkeiten der Märkte überlässt, muss optimistisch sein! Schließlich sind die Risiken allen bekannt – sonst gäbe es schließlich nicht diese Ängste und Sorgen. Wer trotzdem investiert, setzt folglich darauf, dass die Chancen diese Risiken bei Weitem überwiegen. Alles andere wäre dumm.
Zwei Strategien, um die Ängste zu überwinden
Langfristanleger haben dabei alle Vorteile auf ihrer Seite: Aus langfristiger Perspektive sehen die meisten Crashs und Baissen harmlos aus. Und die Kursverläufe zeigen scheinbar stetig nach oben. Korrekturen waren stets Kaufgelegenheiten, und ein „Ausstieg“ wäre stets ein Fehler gewesen. Mit dieser Einstellung – für die man aber einen langen Atem braucht – ist die sprichwörtliche Mauer der Angst keine unüberwindliche Hürde, sondern die Treppe zum Erfolg!
Das andere Extrem, um die eigenen Ängste zu überwinden, ist das Kurzfrist-Trading. Hier finden sich immer Chancen, und das auf steigende wie auf fallenden Kurse – egal, in welcher übergeordneten Phase die Märkte gerade sind.
Tun Sie was!
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Welche Variante Sie auch wählen – wichtig ist, dass Sie eine Entscheidung treffen, zu der Sie auch längerfristig stehen. Ständige Richtungswechsel Ihrer Investmentphilosophie sind genauso kontraproduktiv wie gar keine Entscheidung. In beiden Fällen verlieren Sie wertvolle Zeit und damit Rendite.
Fangen Sie gleich damit an, denn die beste Zeit zum Investieren ist: immer!
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Ihr Torsten Ewert
(Quelle: www.stockstreet.de)