Der Bund-Future geht in die erwartete Seitwärtstendenz über - Seite 2
Und so verwundert es auch nicht, dass an den Terminmärkten eine Zinssenkung im Juni, die lange Zeit als gesichert galt, inzwischen nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 56 % erwartet wird.
(Quelle: CME Group)
Diese Entwicklung hat auch die Renditen an unserem heimischen Markt getrieben und damit die Kurse belastet.
Der Bund-Future geht in die erwartete Seitwärtstendenz über
Der Bund-Future hat dadurch vorgestern seinen Aufwärtstrendkanal gebrochen (siehe gelbe Ellipse im folgenden Chart). Das Korrekturtief vom 29. Februar bei 131,62 Punkten hat allerdings erneut als Unterstützung gedient, mit der eine Rückeroberung des Trendkanals gelang. Und so hatte der Trendbruch keine bearishen Konsequenzen. Stattdessen scheint der Bund-Future in die von mir erwartete Seitwärtstendenz übergegangen zu sein (siehe „Bund-Future: US-Preisdaten bieten Chance zur Gewinnmitnahme“).
Den Lesern des Börsenbriefs „Target-Trend-Spezial“, in dem der Bund-Future regelmäßig analysiert wird, hatte ich gestern früh allerdings bereits geschrieben, dass zwar die Tiefs auf einer horizontalen Ebene liegen, zugleich aber die Hochs noch fallend sind (blaue Linien = abfallendes Dreieck). Und dadurch droht aus charttechnischer Sicht noch ein neues Korrekturtief.
Zinssenkungen der EZB sind weiterhin fest eingepreist
Aus fundamentaler Sicht dürfte dies aber an dem Übergang in eine Seitwärtstendenz bzw. später in eine moderate Aufwärtstendenz wenig ändern. Womöglich wird das Tief lediglich etwas niedriger liegen. Denn die Europäische Zentralbank (EZB) kann aller Wahrscheinlichkeit nach an ihrem Plan erster Zinssenkungen ab Sommer festhalten. Und das dürfte zu tendenziell sinkenden Renditen und somit steigenden Kursen am Anleihemarkt führen.
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Aktuell rechnen Experten für Donnerstag mit klaren Hinweisen der EZB, dass die Euro-Währungshüter im Juni die Leitzinsen senken werden. Laut der ING Bank sind bereits mehr als 24 Basispunkte der Juni-Senkung um 25 Basispunkte an den Terminmärkten eingepreist. Und insgesamt rechnet der Markt aktuell mit einer Lockerung um rund 90 Basispunkte bis Ende des Jahres 2024.
Ich würde daher nicht mit Short-Positionen auf einen bearishen Ausbruch aus dem fallenden Dreieck setzen, sondern eher abwarten, ob sich ein solcher Ausbruch, so er denn überhaupt kommt, womöglich als Bärenfalle entpuppt. Und wenn das der Fall ist, würde ich eher mit Long-Positionen auf Zinssenkungen der EZB setzen. Da diese aber nur sehr vorsichtig und langsam erfolgen dürften, wird der Bund-Future wahrscheinlich keine großen Sprünge machen. Hohe Gewinne sind also nicht oder nur mit einem hohen Hebel zu erwarten. Das sollte man beim Trading auf den Bund-Future berücksichtigen. Und vielleicht sollte man sich daher lieber auf anderen Märkten nach lukrativeren Chancen umschauen.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)