Jahresziele bestätigt
Continental kämpft mit schwächelnder Automobilbranche
Der Autozulieferer Continental befindet sich in einer Zwickmühle aus zu hohen Kosten und der Notwendigkeit, hohe Summen zu investieren. Trotzdem ist er optimistisch. Kann das gelingen?
- Continental hat hohe Kosten und muss viel investieren, bleibt aber optimistisch.
- Umsatz im ersten Quartal unter Erwartungen, Gewinnmarge niedrig.
- Trotz schwieriger Marktbedingungen plant Continental Stellenabbau und Strukturänderungen.
Der Automobilzulieferer Continental sieht sich zu Beginn des Jahres 2024 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Schwache Verkaufszahlen in Europa und zähe Preisverhandlungen mit Automobilherstellern setzen das Unternehmen unter Druck. Trotz dieser Widrigkeiten bekräftigten die Hannoveraner ihre Jahresprognose und erwarten, dass sich die Bedingungen im Laufe des Jahres verbessern werden.
Im ersten Quartal erzielte Continental einen Umsatz von 9,8 Milliarden Euro, was unter den Analystenerwartungen von 10,1 Milliarden Euro liegt. Die bereinigte Gewinnmarge fiel mit nur 2 Prozent ebenfalls deutlich niedriger aus als die von Analysten vorhergesagten 3,7 Prozent. Diese Entwicklungen spiegeln die anhaltenden Schwierigkeiten in der Automobilsparte wider, die tiefer in die roten Zahlen rutschte als erwartet.
Die Ergebnisse des ersten Quartals waren enttäuschend, auch wenn die Erwartungen bereits niedrig waren. "Die Erwartungen waren niedrig, aber nicht so niedrig", zitiert Bloomberg Jefferies-Analyst Mark Aspinall. "Das Risiko für die Prognose ist jetzt deutlich höher, und es bleibt viel zu tun in den verbleibenden neun Monaten des Jahres 2024."
Die Aktie von Continental notiert vorbörslich bei Tradegate 0,9 Prozent niedriger, nachdem sie am Dienstag bereits 0,6 Prozent niedriger aus dem Handel gegangen war. Seit Jahresbeginn haben die Titel mehr als 15 Prozent an Wert verloren. Die 18 von MarketScreener erfassten Analysten, die die Continental-Aktie beobachten, raten im Schnitt dazu, sie aufzustocken. Ihr mittleres Kursziel von 83,72 Euro entspricht einem deutlichen Aufwärtspotenzial von 29 Prozent.
Continental sieht sich gezwungen, sowohl Kosten zu senken als auch in neue Technologien zu investieren. Dazu gehört eine Überprüfung möglicher Desinvestitionen, Joint Ventures und Partnerschaften in der Automobilsparte, die hinter ihren Wettbewerbern zurückgeblieben ist. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Herausforderungen plant das Unternehmen, mehr als 7.000 Stellen in seiner Automobilsparte zu streichen und Standorte zu schließen, um seine Struktur zu verschlanken.
Obwohl die aktuellen Marktkonditionen schwierig sind, bleibt Continental optimistisch. "Trotz der Ergebnisse des ersten Quartals sehen wir ausreichend Verbesserungspotenzial in allen Unternehmensbereichen und somit auch für den Gesamtkonzern", teilte das Unternehmen mit. Continental setzt darauf, dass die Nachfrage nach Automobilkomponenten in der zweiten Jahreshälfte anziehen und sich die Marktbedingungen stabilisieren werden.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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