OTS
Germany Trade & Invest / Regierungswechsel in Großbritannien ...
- Regierungswechsel in Großbritannien wahrscheinlich
- Labour-Partei liegt in Umfragen deutlich vorn
- Deutsche Unternehmen investieren trotz Unsicherheiten
Regierungswechsel in Großbritannien wahrscheinlich, was folgt? / Parlamentswahlen am 4. Juli
Berlin, London (ots) - (gtai) Großbritannien steht offenbar vor einem Regierungswechsel. Laut Umfragen liegt die oppositionelle Labour-Partei deutlich in der Wählergunst vorn, die bisher
regierenden konservativen Tories unter Premierminister Rishi Sunak stehen offenbar vor dem Aus.
"Eine möglichen Regierung unter Labour-Chef Keir Starmer wird wohl eine Annäherung an die EU vorantreiben, allerdings nicht mit dem Ziel, wieder deren Mitglied oder Teil einer Zollunion zu werden. Vielmehr soll sich die britische Regulierung wieder am europäischen Regulierungsrahmen orientieren, wie konkret für chemische Erzeugnisse. Britische Wirtschaftsverbände begrüßen diese Pläne zur Annäherung, doch auch die EU müsste mitspielen", sagt Marc Lehnfeld von Germany Trade & Invest in London. Dabei kommt beiden Seiten der geplante Review des Handels- und Kooperationsabkommens im Jahr 2026 zugute.
Wichtig aus Sicht deutscher Firmen sei zum Beispiel, die Fachkräftemobilität - unter anderem die Entsendung von Mitarbeitenden in das Vereinigte Königreich oder die Dienstleistungserbringung im
Rahmen von Aufträgen - zu erleichtern. Eine Verbesserung sei hier allerdings nicht in Sicht.
Trotzdem ist in diesem Jahr die Stimmung bei den deutschen Unternehmen besser als im Jahr 2023. Aus einer Umfrage der Deutsch-Britischen Handelskammer von Anfang Mai 2024 geht hervor, dass 56 Prozent der befragten Firmen positiv aus das laufende Jahr blicken - im November 2023 waren es 45 Prozent.
"Auch die Investitionsbereitschaft ist gestiegen. Die Projektdatenbank von fDi Markets registriert im 1. Quartal 2024 bereits rund 30 Investitionsbekanntmachungen deutscher Firmen. Dabei erweitern
sie ihre Hauptsitze, bauen ihre Produktion aus und optimieren ihre Logistik. Die Unternehmen stärken damit vor allem ihre Präsenz im Absatzmarkt, auch um sich gegenüber der Zollgrenze und
Lieferkettenverzögerungen abzusichern. Investitionen, die das Königreich in der internationalen Wertschöpfungskette integriere, sind weniger sichtbar." so Marc Lehnfeld. Fast die Hälfte der
Maßnahmen fänden im Lebensmittelsektor sowie bei erneuerbaren Energien statt. Dazu gehören zum Beispiel der Expansionskurs der deutschen Discounter Lidl und Aldi, aber auch die Investitionen
deutscher Energiekonzerne. So plant beispielweise RWE nicht nur eine Investitionsoffensive in sieben neue Solarparks mit einer Erzeugungskapazität von 330 Megawatt, sondern baut im schottischen
Chemiepark Grangemouth bis 2029 einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 200 Megawatt.
"Mit ihrer deutsch-britischen Energiepartnerschaft setzen beide Länder auf eine Kooperation in ihren Kernkompetenzen", sagt Marc Lehnfeld. "Vom Ausbau der britischen Offshore-Windindustrie auf 50
Gigawatt - bzw. 60 Gigawatt unter einer Labour-geführten Regierung - und den parallelen Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft mit einer Erzeugungskapazität von 10 Gigawatt profitieren auch deutsche
Unternehmen, vor Ort und entlang der Wertschöpfungskette. Von einem möglichen britischen Wasserstoffexport würde auch die deutsche Industrie profitieren."
Weitere Informationen zur Wahl in Großbritannien und zur Wirtschaft insgesamt finden Sie unter Wirtschaft im Vereinigten Königreich (gtai.de)
(https://www.gtai.de/de/trade/vereinigtes-koenigreich-wirtschaft) , https:// gta i.de/de/trade/vereinigtes-koenigreich/wirtschaftsumfeld/labour-will-annaeherung- an-eu-vorantreiben-1788302, Vor der
Wahl: Wie ändert sich das britische Arbeitsrecht? | Rechtsbericht | Vereinigtes Königreich | Arbeits- und Arbeitsgenehmigungsrecht (gtai.de) (https://www.gtai.de/de/trade/vereinigtes-koe
nigreich/recht/vor-der-wahl-wie-aendert-sich-das-britische-arbeitsrecht--1792920 ) .
Germany Trade & Invest (GTAI) ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte, wirbt für den
Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.
Pressekontakt:
Andreas Bilfinger
T +49 30200099173
M +49 15117150012
mailto:andreas.bilfinger@gtai.de
http://twitter.com/gtai_de
http://youtube.com/gtai
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/74441/5814046 OTS: Germany Trade & Invest