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Maul- und Klauenseuche dürfte Fleischexporte bremsen

Für Sie zusammengefasst
  • MKS-Ausbruch in Brandenburg gefährdet Exporte erheblich
  • Südkorea stoppt Schweinefleischimporte aus Deutschland
  • Niederlande verhängen Transportverbot für Kälber

BERLIN/DEN HAAG/SEOUL/SEELOW (dpa-AFX) - Deutsche Fleisch- und Milchproduzenten müssen nach dem Ausbruch von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg mit Schwierigkeiten beim Export rechnen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium geht davon aus, dass Ausfuhren von Milch, Milchprodukten sowie Fleisch und Fleischprodukten in Länder außerhalb der EU kaum mehr möglich sind, wie es am Sonntag mitteilte.

Erste Länder zogen Konsequenzen aus dem deutschen Seuchenfall. Südkorea stoppte Schweinefleischimporte aus Deutschland. Die Niederlande verhängten ein landesweites Transportverbot für Kälber. Das MKS-Virus war in Proben von Wasserbüffeln im brandenburgischen Hönow nahe Berlin nachgewiesen worden.

Probleme bei Exporten außerhalb der EU

Für Exporte außerhalb der EU sind nun zahlreiche notwendige Zertifikate zur MKS-Freiheit nicht mehr ausstellbar, wie das Ministerium erläuterte. Betroffen seien auch Exporte von Häuten, Fellen, gesalzenen Naturdärmen sowie Samen und Blutprodukte.

Das Ministerium hob hervor, dass nach den EU-Regularien Transporte innerhalb der Gemeinschaft außerhalb der Sperrzonen grundsätzlich weiter möglich seien. In Brandenburg gilt jedoch vorerst bis einschließlich Montag ein Verbot für Transporte von Klauentieren. Dazu zählen neben Schweinen und Rindern auch Schafe, Ziegen, Rot-, Reh- und Damwild.

Meiste Ausfuhren bleiben in Europa

Deutschland verkaufte nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im vergangenen Jahr insgesamt rund 2,3 Millionen Tonnen Schweinefleisch und mehr als eine halbe Million Tonnen Rindfleisch ins Ausland. Der Großteil ging in europäische Länder. Beim Schweinefleisch ist Italien der größte Abnehmer vor Polen und den Niederlanden. Bei Rind- und Kalbfleisch sind die Niederlande der wichtigste Handelspartner vor Frankreich und Italien.

In Asien gilt Südkorea traditionell als wesentlicher Absatzmarkt für deutsches Schweinefleisch. Noch im Jahr 2019 führe die Republik Korea aus Deutschland rund 106.000 Tonnen Schweinefleisch ein, ehe die Importe im folgenden Jahr wegen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest bis Frühjahr 2023 gestoppt wurden.

Südkorea und Niederlande reagieren

Das Land führt nun MKS-Virustests an sämtlichen deutschen Schweinefleischprodukten durch, die seit dem 27. Dezember nach Südkorea geliefert wurden. Derzeit stehe für rund 360 Tonnen deutsches Schweinefleisch eine Quarantäneuntersuchung bevor.

Die Niederlande verhängten auch ein Besuchsverbot für Kälberställe. Laut Landwirtschaftsministerium gibt es zwar keine Hinweise auf Infektionen. Seit dem 1. Dezember seien aber 3.600 Kälber aus Brandenburg über Sammelstellen in Deutschland ins Land gelangt, die sich nun in 125 Mastbetrieben befänden. Man wolle auf Nummer sicher gehen, hieß es./bf/DP/mis






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