Dax am historischen Widerstandsniveau - Wochenausblick - 22.10.06

Der DAX verschnaufte in der letzten Woche. Moderate Zugewinne konnten zum Schluß der Woche verbucht werden. Die Aufwärtstrends sind intakt. Ebenso wie in der letzten Woche hat die laufende Berichtssaison deutlichen Einfluß auf die kurzfristige Richtung. So werden in Deutschland die Zahlen von Daimler Chrysler, VW und Lufthansa neben dem IFO-Index erwartet, in den USA veröffentlichen u.a. Ford, Texas Instruments Inc, American Express, Amazon und Microsoft ihre Quartalsergebnisse. Die Aussichten:


Log. Wochenchart :

Die langfristige Sicht im Wochenchart: Der DAX konnte in der letzten Woche weitere Zugewinne verbuchen und ist hierbei in die Nähe des Juli-Hochs bei 6.224 Punkten aus dem Jahre 1998 gelaufen. In Verbindung mit einem Tief im Dezember 2000 bei 6.110 und einem Hoch im Mai 2001 bei ca. 6.337 Punkten ergibt sich somit auf dem aktuellen Niveau ein historisches Widerstandsniveau, welches in diesem Jahr zum zweitenmal getestet wird. Ein Abprall wäre sehr negativ einzuschätzen, ein Break offeriert Aufwärtspotential an die nächsten historischen Orientierungsmarken bei ca. 6.800 Punkten.


Log. Wochenchart :


In der abgelaufenden Woche wurde nach den vorherigen drei weißen Kerzen eine Verschnaufpause im DAX angenommen. Das Risiko deutlich fallender Kurse wurde als gering angesehen. Dieses Szenario konnte sich durchsetzen. Mit einer kleinen weißen Kerze an der Rückkehrlinie des seit 2004 laufenden Aufwärtstrends zeigt der DAX grundsätzlich eine positive Stimmung an, die lediglich durch moderate Gewinnmitnahmen (Lunte) etwas eingetrübt wird. Die Wochenkerze ist per Definition ein hanging man - Sie als Leser meiner Analysen wissen jedoch, dass ein hanging man kein sonderlich aussagekräftiges Trendwendesignal darstellt. Denn die Lunte zeigt zwar Verkaufsneigung innerhalb eines Aufwärtstrends an - der Aufwärtstrend könnte damit auch "angeschlagen" sein - jedoch erst eine deutliche Fortsetzung dieser Verkaufsneigung in Form einer schwarzen Kerze und eines Close unterhalb des hanging man würde eine solche negative Interpretation bestätigen. Im Gegensatz zu dieser möglichen Aussage kann - insbesondere bei einem noch jungen Aufwärtstrends - die Lunte auch zeigen, dass die Verkaufsneigung nur vorübergehende Wirkung hatte und die Bullen weiterhin das Heft fest in der Hand haben - erste Gewinnmitnahmen sogar zum Einstieg oder Aufbau von Positionen genutzt wurden. Aus aktueller Sicht und der überwiegenden weißen Kerzen ist letztere Annahme eher zu unterstützen - ein neues Top würde daher ein prozyklisches Kaufsignal darstellen.