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     4674  0 Kommentare Gold – Top oder bald Flop?

    Gold ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Nachdem es noch vor Wochen die Anleger mit einem False Breakout narrte, startet das gelbe Metall wieder durch. Damit befindet sich Gold auf dem höchsten Stand seit 27 Jahren. Nun ist es noch ein kleiner Schritt bis zum Allzeithoch aus den 80er Jahren bei rund 850 US-$ je Unze. Kein Wunder, dass die Angst vor einer Spekulationsblase umgeht. Mancher befürchtet Schlimmes, wo doch kaum Inflation in Sicht sei, und sieht den Goldpreis schon abstürzen. Auf den ersten Blick könnte man bei der Betrachtung des Charts den Eindruck gewinnen.



    Aber der obige Chart zeigt nur die halbe Wahrheit. Es handelt sich um eine reine Nominalwertbetrachtung. Bei Berücksichtigung der Kaufkraftentwertung müsste der Goldpreis heute bei etwa 2000 US-$ notieren, um die gleiche Kaufkraft wie im Jahre 1980 zu haben. Davon sind wir weit entfernt. Psychologisch ist es nachvollziehbar, warum sich Anleger an den Nominalwerten orientieren. Es ist greifbar und entspricht der alltäglichen Denkweise in unserem Wirtschaftssystem. Insofern stellt das historische (nominale) Hoch das nächste ultimative Kursziel und Widerstand dar. Danach gilt es, die psychologisch nicht weniger markante „1.000er“-Hürde zu nehmen.

    Gold gilt nicht nur als Inflationsindikator, sondern genießt den Ruf einer Reservewährung in unsicheren Zeiten. Je mehr das Vertrauen der Anleger in das Papiergeldsystem schwindet, desto attraktiver wird es. Ein schwacher Dollar als Synonym der Weltleitwährung begünstigt Gold wie der folgende Ratio-Chart zeigt (Erläuterung zur Ratio-Analyse am Ende des Beitrags). Aber es sind auch Phasen erkennbar, wo die gegenläufige Marktbeziehung aufgehoben ist. Aktuell „passen“ die Korrelationen.



    Gold zeigt nicht nur Stärke gegenüber dem Dollar, sondern hat sich prächtig entwickelt im Verhältnis zu allen Rohstoffen respektive dem CRB Index.



    Bemerkenswert ist der Vergleich zum Öl. Hier scheint erhebliches Nachholpotential zu schlummern. Entweder ist Gold zu billig oder Öl zu teuer.



    Wer es besonders rasant mag und sich von der Volatilität nicht abschrecken lässt, wählt gleich Goldminenaktien (ohne Hedging). Der Goldminenindex HUI ist aus einer langen, zermürbenden Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen. Gold und die Minenwerte befinden sich in einem intakten Aufwärtstrend. Ein Rücksetzer sollte jetzt nach der Rallye einkalkuliert werden. Der Hui / Gold Ratio Chart zeigt, dass die Goldminen im Vergleich zum Gold noch "schlafen".



    Apropos US-Zinssenkung

    Auch wenn Zinssenkungen tendenziell Treibstoff für die Aktienmärkte sind, dürfen keine Wunder erwartet werden. Sie wirken mit einer Verzögerung von mindestens sechs Monaten. Im letzten Zinssenkungszyklus reagierten die Aktienmärkte mit einer Verzögerung von zwei Jahren! Ich befürchte, auch diesmal kommt sie zu spät.



    Was versteht man unter einer Ratio-Analyse?

    Diese Methode ist ein recht einfaches, aber nützliches Instrument der Chartanalyse. Mittels Division eines Handelsgegenstandes durch einen anderen wird eine Verhältniszahl gebildet. Das Ergebnis wird grafisch als Ratio-Line dargestellt. Steigt die Ratio-Line, so ist die Kurszeitreihe des Zählers dominanter als diejenige des Nenners. Fällt sie dagegen, so ist sie schwächer als die Kurszeitreihe des Nenners. Der erfahrene Chartanalyst erkennt mit einem Blick auf die Ratio-Line, in welchen Markt er investieren sollte (long gehen) und welchen er besser meidet oder leer verkauft (short gehen). Durch die Anwendung technischer Analyseinstrumente wie gleitende Durchschnitte oder Chartlinien können Trendwechsel identifiziert werden.

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    Ihr Heiko Aschoff
    Diplom-Kaufmann

    www.value-stocks.de
    www.investment-ideen.de




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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
    Gold – Top oder bald Flop? Gold ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Nachdem es noch vor Wochen die Anleger mit einem False Breakout narrte, startet das gelbe Metall wieder durch. Damit befindet sich Gold auf dem höchsten Stand seit 27 Jahren. Nun ist es noch ein kleiner …

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