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     279  0 Kommentare Lucent nach Abstufungen unter Druck

    Die Aktie von Lucent Technologies leidet unter zwei Abstufungen. Kenneth Leon von ABN AMRO's senkt sein Rating von „add“ auf „hold“. Morgan Stanley Analyst Alkesh Shah nimmt seine Empfehlung von „outperform“ auf „neutral“ zurück.

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    Leon schätzt, dass Lucent im Geschäftsjahr 2002, das im Oktober begann, einen Verlust von 53 Cent je Aktie verbuchen muss. Zuvor hatte er mit 39 Cent gerechnet. Der Umsatz soll auch nicht länger bei 21,3 Mrd. Dollar liegen, sondern lediglich 18,3 Mrd. Dollar erreichen. Das Geschäftsjahr soll bei Erlösen von 19,8 Mrd. Dollar nun mit einem ausgeglichenen Ergebnis abschließen. Früher hatte Leon noch mit einem Gewinn von 18 Cent je Aktie und Umsätzen von 22,5 Mrd. Dollar gerechnet. Zur Begründung sagte er, er sei jetzt weniger optimistisch, dass das Unternehmen es schaffe, die Verkäufe im zweiten Quartal 2002 gegenüber dem ersten deutlich zu steigern, wie es die Planungen von Lucent vorsehen. Auch an ein positives EBITDA-Ergebnis bis dahin glaubt er heute nicht mehr. Wenn aber ein stärkeres Umsatzwachstum ausbleibt, müsse das Management wohl eine dritte Restrukturierungsrunde einleiten. Ein weiterer Grund für die Abstufung ist, dass Leon eine Verschiebung einer größeren Bestellung von über optische Übertragungssysteme erwartet. Sie soll nun erst Mitte bis Ende 2002 eintreffen.

    Shah sieht die Lucent-Aktie auf dem erreichten Niveau als fair bewertet an. „Wir sind zwar beeindruckt vom neuen Produktportfolio und den Erfolgen bei der Restrukturierung, aber der jüngste Kursanstieg läuft fundamentalen Verbesserungen bei Unternehmen und Markt voraus.“ Die Aktie hatte seit dem 1. Oktober bis zum Ende der vergangenen Woche 47 Prozent zugelegt. Kurzfristig gibt sich Shah besorgt über die Investitionsbereitschaft der Carrier. Auch die wirtschaftliche Situation im asiatisch-pazifischen Raum könnte sich schwächer als bisher erwartet herausstellen. Hinzu käme, dass die Gesellschaft noch zu wenig Erfahrungen mit dem Internet Protokoll hat und nicht genügend finanzielle Details der Geschäftsbereiche veröffentliche. Langfristig äußerte sich der Analyst allerdings positiv. Die Verbindungen von Lucent zu den großen Serviceprovidern seien gut, die nächste Produktgeneration sei vielversprechend und die Restrukturierung schreite voran.

    Die Ursache der Krise der Telekommunikationswirtschaft wird von zahlreichen Beobachtern darin gesehen, dass nach der weltweiten Deregulierung der Telekommunikation ab den Jahren 1996/97 viele Start-ups mit schwachen Geschäftsmodellen Finanzspritzen erhalten konnten. Zunächst hatten sich Investoren direkt beteiligt, dann nahm schließlich das Vendor Financing überhand, mit dem Lucent und viele andere Anbieter von Telekommunikations-Infrastruktur ihre eigenen Verkäufe stützten.

    Mit dem Ausbau ihrer Netze haben Start-up-Carrier die gestandenen Vertreter ihrer Zunft, wie z.B. die in den USA sogenannten Baby Bells, in Zugzwang gebracht, die nun ihrerseits so lange investierten, bis sich in ihrer Ertragsrechnung die massiven Überkapazitäten nicht länger verbergen ließen. Der Höhepunkt des Wettrüstens wurde im vergangenen Jahr erreicht, als in Europa Mondpreise für UMTS-Lizenzen bezahlt wurden, die nun schwer auf den Bilanzen lasten. Zum Gemenge der Überkapazitäten, von in die Sättigung gehenden Märkten, bilanziellen Schieflagen und zusammenbrechenden Verbindungspreisen gesellte sich schließlich auch noch der gesamtwirtschaftliche Abschwung.

    Lucent speziell lief eine Zeit lang der technologischen Entwicklung hinterher. Als schließlich neue Produkte serienreif waren, wurde die Produktion zu zögerlich hochgefahren. Weitere gravierende Fehler auf organisatorischer und Management-Ebene rundeten das düstere Bild ab und sorgen jetzt dafür, dass ein Turnaround besonders schwierig ist. Beobachter weisen dennoch immer wieder auf das außerordentliche Potenzial an Erfindungen und Ingenieurskunst hin, über das Lucent nach wie vor verfügt.

    Wann sich der Markt der Telekommunikation wieder belebt, wird unterschiedlich beurteilt 239430. Lucent selbst rechnet damit, dass der breite Markt bis zum Jahresende 2002 konsolidiert. Für die fokussierten Segmente und Kunden prognostiziert das Unternehmen ein Wachstum von rund 10 Prozent im kommenden Jahr.

    „Die Downgrades laden sicherlich einige Leute ein, Gewinne mitzunehmen, “ meint Shawn Campbell, Analyst bei North Trust Corp. Firmensprechein Michelle Davidson sagte nur: „Wir haben einen Plan, wir haben ein Portfolio neuer Produkte und wir voll bei der Umsetzung.“ Neue Phantasie könnten Nachrichten von einer stärkeren Positionierung in China bringen.

    Die LU-Aktie fällt um 4,8 Prozent auf 7,99 Dollar. Der 52-Wochen-Bereich liegt zwischen 5 und 21,12 Dollar.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Lucent nach Abstufungen unter Druck Die Aktie von Lucent Technologies leidet unter zwei Abstufungen. Kenneth Leon von ABN AMRO's senkt sein Rating von „add“ auf „hold“. Morgan Stanley Analyst Alkesh Shah nimmt seine Empfehlung von „outperform“ auf „neutral“ zurück. …

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