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     3079  0 Kommentare Reale Rezession in USA, aber Boom bei Ölexportländern! - Seite 2



    Dagegen sieht es in Brasilien aufgrund der umfangreichen Ölvorkommen sehr viel besser aus. Alle Länder mit hohen Öleinnahmen wie Libanon, Oman, Katar, Kuwait, Bahrain, Jordanien, Brasilien, Nigeria, Russland und Norwegen kommen aufgrund der hohen Ölexporteinnahmen jetzt ganz nach vorne. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich alle Börsen der genannten Länder im Plus befinden. Für den Anleger gut handelbar sind die Börsen in Brasilien und Russland, die auch unter den „BRIC-Ländern dieses Jahr ganz vorn liegen, da die Kurse in China und Indien brutal einbrachen. Dennoch werden auch diese Börsen in den nächsten Monaten von den US-Zahlen beeinflusst werden.

    Die Amerikaner schönen ohnehin ihre Makro-Daten ständig. So wurden in den letzten Jahren der Warenkorb und die Berechnungsmethode zweimal umgestellt. Nach der alten Berechnungsmethode aus dem Jahr 1983 wäre die Inflationsrate schon über 10% und nach der Methode von 1998 kommt eine Inflationsrate von 7,3% heraus. Bei einem Mittelwert von 9% wäre die US-Volkswirtschaft schon im letzten Jahr bei einem Wachstum von 3,2% nominal abzüglich der Inflationsrate von 9% mit 6% im Minus und die Produktivität wäre statt 1% im Plus 4 bis 5% im Minus!

    Bei einer solchen Horror-Meldung würde die Wall Street aber crashen, was die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöht. Da die USA in Teilbereichen hoch verschuldet ist, kann aus einer Rezession leicht eine Depression werden. Das konnte aber in den letzten Monaten sehr aktive „Plunge Protection Team“, wozu ich auch die US-Notenbank zähle, erfolgreich bisher vermeiden. Letztendlich werden aber die realen Entwicklungen obsiegen und nicht künstliche Liquiditätsspritzen, die nur vorübergehend den kranken Patienten Linderung verschaffen. Ebenso muss man das BSP-Wachstum von 0,9% im 1Q08 relativieren, da dies annualisierte Zahlen sind (also BSP im Quartal mal 4). Annualisiert würde das BSP-Wachstum in Deutschland 6% betragen bei 1,5% im Quartal. Anstatt dies zu bejubeln und mutig in Aktien einzusteigen, wird wieder auf Pessimismus gemacht, eine der deutschen Untugenden. Dabei haben Ackermann & Co de Finanzkrise doch schon als „abgehakt“ erklärt. So recht glauben mag das wohl keiner. Die UBS sieht die Subprime-Krise zwar auch als abgehakt an, rechnet aber dafür mit Abschreibungen in anderen Bereichen. Nicht vergessen sollte der Anleger, dass das Welt-Finanzsystem harrscharf an einem System-Kollpas vorbeigeschlittert ist und nur durch die Geldschwemme der Notenbanken und die Kapitalhilfen aus Asien und arabischen Ländern gerettet wurde.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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