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    ProSiebenSat.1  1422  0 Kommentare Peter Zwegat, übernehmen Sie? - Seite 2



    Folgerichtig muss der Konzern sein Tafelsilber verkaufen. Per Ende Juni ist der Konzern netto mit über 3,7 Milliarden Euro krass verschuldet. Für das Jahr 2008 hat der Vorstand die Prognose bereits reduziert und rechnet nunmehr noch mit einem EBITDA zwischen 670 und 700 Millionen Euro. Nicht auszuschließen, dass diese Planung nochmals reduziert wird, da die Konjunktur absäuft und der Showbetrieb davon massiv betroffen ist. Einzelne Bereiche stehen bereits zum Verkauf um an Cash zu kommen. In der aktuellen Marktphase kein einfacher Job.

    P7S1 ist ein von Heuschrecken ausgeplünderter Laden und hat sich mit der Übernahme von SBS vermutlich völlig verhoben. Die Eigenkapitalquote von knapp 15 Prozent ist mickrig. Operativ darf nicht mehr viel schief gehen. Die Gewinne in einer Rezession zu steigern oder wenigstens zu halten erscheint aussichtslos. In 2009 könnte das EBITDA weiter einbrechen. Ein neuer Vorstandschef konnte bisher noch nicht präsentiert werden. Offensichtlich hat kein gestandener Manager aus der Branche Lust, den Laden aus dem Sumpf zu holen und sich auf das Himmelfahrtskommando einzulassen. Fred Kogel, dem wir den Job zutrauen würden, hat ebenfalls „keine Lust“. Aber vielleicht hilft die RTL Group und „leiht“ einen ihrer Mitarbeiter aus. Das Format „Raus aus den Schulden“ mit Schuldnerberater Peter Zwegat könnte eine Möglichkeit sein, dem Showbetrieb zu helfen.

    Dass die Münchener Senderscheune irgendwann am Schuldensumpf erstickt und Pleite geht befürchten wir nicht. Strategisch ist die Gruppe sehr wertvoll und durchaus attraktiv. Aktuell liegt der Börsenwert bei schlappen 520 Millionen Euro. Inklusive der Nettoverschuldung errechnet sich ein Wert von mehr als vier Milliarden Euro. Vor über zwei Jahren wollte der Axel Springer Konzern lediglich für das Deutschland-Geschäft, also P7S1 ohne SBS, bis zu 4,2 Milliarden Euro bezahlen. Vielleicht startet Springer-Chef Döpfner erneut einen Angriff. Auch Peter Zwegat könnte dann beruhigt bei RTL bleiben und müsste bei Pro Sieben nicht fremdgehen…

    Die Aktie ist nur was für Hartgesottene, die zumindest bis zur Veröffentlichung der Q3-Zahlen aber dennoch abstinent bleiben sollten.


    Viele Grüße

    www.tradecentre.de

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    Verfasst von 2TradeCentre
    ProSiebenSat.1 Peter Zwegat, übernehmen Sie? - Seite 2 Vor über fünf Jahren hat sich der US-Milliardär Haim Saban mit Co-Investoren bei der ProSiebenSat.1 Media AG (P7S1) eingekauft. Nur drei Jahre später verkaufte Saban und seine Investoren ihren Anteil mit dickem Gewinn an die Heuschrecken KKR …