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    Rohöl  2661  0 Kommentare Goldman Sachs streicht die Segel

    Die Analysten von Goldman Sachs galten in der Vergangenheit im Rohölsektor als wichtiger Trendsetter und Meinungsführer. Die Expertise der Bank im Rohstoffhandel basierte auf einem Track-Record von mehreren Jahrzehnten. An der Super-Hausse bis Juli dieses Jahres hatte die US-Investmentbank durch ihre bullishen Prognosen maßgeblichen Anteil. Seither hat sich jedoch viel getan. Vom Rekordhoch bei 148 Dollar hat sich Rohöl fast gedrittelt und auch bei den Prognosen fielen die „Goldmänner“ vorwiegend durch nach unten revidierte Kursziele auf. Noch im September empfahl die Bank ihren Kunden mit einer Options-Strategie auf eine Erholung des Ölpreises zu setzen. Nun lautet die Empfehlung: Aufgrund der hohen Volatilitäten und der damit verbundenen besseren Gelegenheit zum „Exit“ sollte der Trade glattgestellt werden, da man weitere Verluste erwartet. Nichtsdestotrotz rechnet die Investmentbank in der zweiten Jahreshälfte 2009 weiterhin mit einer Rally und bei WTI-Rohöl mit einem Jahresendstand von 107 Dollar. Mutig waren die Manager von Goldman Sachs schon immer – die aktuellen Probleme des Hauses sind hierfür der beste Beweis.

    Wenig Hoffnung machen dagegen die Analysten der Commerzbank. Sie haben heute ihr Kursziel für Rohöl nach unten revidiert. So gehen sie davon aus, dass im ersten Quartal der durchschnittliche Preis für ein Fass Rohöl der Marke WTI bei 55 Dollar liegen wird.

    Der Future auf WTI mit Fälligkeit im Januar präsentierte sich am Freitagnachmittag deutlich erholt und zog bis gegen 14.30 Uhr (MEZ) um 1,61 auf 51,03 Dollar an. Der entsprechende Kontrakt auf Brent verteuerte sich um 1,72 auf 49,80 Dollar.

    Gold: Klassenbester auf Sicht von 12 Monaten

    Angesichts der krisenhaften Situation haben viele Goldanalysten dem gelben Edelmetall mehr zugetraut, als mit einem Minus von fünf Prozent die beste 12-Monats-Performance unter sämtlichen vier Edelmetallen zu erzielen. Mehr war aber einfach nicht drin. Eines hat Gold ebenfalls nicht geschafft, Platin als teuerstes Edelmetall abzulösen. Aber, was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden. Die Differenz zwischen den beiden am aktivsten gehandelten Futures hat sich seit Ende Mai auf jeden Fall deutlich ermäßigt. Seit damals sank der Abstand von 1.207 Dollar auf nur noch 56 Dollar. Die Chance auf einen „Wachwechsel“ stehen derzeit nicht schlecht, schließlich gilt die weiterhin schwelende Finanzkrise als Kaufargument für Gold und die Verschärfung der Automobilkrise als Verkaufsargument für Platin, da der Bedarf an Katalysatoren und damit auch die Platinnachfrage schwach bleiben dürfte. Damit bietet Gold aktuell das eindeutig attraktivere Chance/Risiko-Profil. Aktuell notiert der Dezember-Future auf Gold mit 15,30 Dollar im Plus bei 764,00 Dollar.

    Die Rohstoffe im Überblick:
    Brent Crude Oil
    Gold


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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
    Rohöl Goldman Sachs streicht die Segel Die Analysten von Goldman Sachs galten in der Vergangenheit im Rohölsektor als wichtiger Trendsetter und Meinungsführer. Die Expertise der Bank im Rohstoffhandel basierte auf einem Track-Record von mehreren Jahrzehnten. An der Super-Hausse bis …

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