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     2179  0 Kommentare DAX fährt Achterbahn nach historischer Zinssenkung der EZB

    Damit haben wohl die wenigsten Börsianer gerechnet. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte den Leitzins um 75 Basispunkte auf 2,00 Prozent und der DAX reagiert darauf mit einer Abgabe sämtlicher zuvor angesammelter Kursgewinne, die sich in der Spitze auf 3,6 Prozent belaufen hatten. Bei Handelsschluss wies der DAX bei 4564,23 Punkten ein Mini-Minus von 0,1 Prozent auf.
    Noch niemals zuvor hatte die EZB einen solch großen Schritt vollzogen, um der Wirtschaft durch eine Verbilligung der Kredite beiseite zu springen. Vielleicht waren die Anleger darüber enttäuscht, dass die Zinssenkungen anderenorts noch großzügiger ausfielen. So reduzierte zum Beispiel die Bank of England den Leitzins um 100 und die schwedische Notenbank sogar um 175 Basispunkte. Dies alles zeigt, wie brisant die Lage aktuell ist, und wie schlecht es um die wirtschaftlichen Perspektiven in Europa bestellt ist. Die EZB rechnet im kommenden Jahr mit einem Rückgang des Bruttosozialprodukts um 0,5 Prozent, nachdem zuvor noch ein Plus von 1,2 Prozent erwartet worden war. Nun stellt sich vor allem eine Frage: Haben die Investoren einen noch höheren Zinsschritt der EZB erwartet oder haben sie mittlerweile Angst bekommen, dass die Rezession noch schlimmer kommen könnte als erwartet. Letzteres würde die Erholungsperspektiven um einiges stärker in Frage stellen.

    In den USA war die Stimmung leicht gedrückt. Der Dow-Jones notierte in den ersten Handelsstunden überwiegend leicht im Minus. Gegen 18.15 Uhr (MEZ) fiel der Dow-Jones um 0,9 Prozent auf 8512 Zähler, der breiter gefasste S&P-500 ermäßigte sich um 1,00 Prozent auf 826 Punkte und der Technologieindex Nasdaq wies mit 1479 Zählern ein Minus von 1,00 Prozent auf.

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    Breitseite für Abstiegskandidaten HRE und Conti

    Gestern Abend gab der Arbeitskreis Aktienindizes bekannt, was die Spatzen bereits seit längerem von den Dächern gepfiffen hatten. Die beiden seit dem Jahreswechsel besonders arg gebeutelten Aktien von Hypo Real Estate und Continental müssen den DAX verlassen. Obwohl die Entscheidung absolut keine Überraschung darstellte, wurden beide Aktien heute noch einmal abgestraft. So verlor der Immobilienfinanzierer bis zum Handelsschluss 7,1 Prozent und der Automobilzulieferer fiel um 2,4 Prozent zurück.
    Mit Wirkung zum 22. Dezember werden die beiden Absteiger durch die bisherigen MDAX-Werte Beiersdorf und Salzgitter ersetzt. Mit einem Anstieg von 4,2 Prozent reagierte der Stahlwert Salzgitter um einiges positiver als der Konsumgüterhersteller Beiersdorf (-0,7 Prozent), der in den Vergangenheit immer wieder als potenzieller Aufsteiger gehandelt wurde.

    Arcandor läuft nach Stabwechsel weiter

    Der Handels- und Touristikkonzern Arcandor gab heute im Rahmen einer Ad-hoc-Meldung bekannt, dass der Geschäftsbericht 2007/2008 des Unternehmens auf dessen Internetseite abrufbar ist. Als Grund für den heutigen Tagesgewinn in Höhe von 4,1 Prozent dürfte die Meldung angesichts des desolaten Zahlenwerks allerdings kaum in Frage kommen. Vielmehr freuten sich die Anleger wohl immer noch über die gestrige Entscheidung des Aufsichtsrats, den bisherigen Chef Thomas Middelhoff durch den noch im Amt befindlichen Finanzvorstand der Deutschen Telekom, Karl-Gerhard Eick, zu ersetzen. Der Markt traut dem „neuen Besen“ offensichtlich mehr zu als dem bereits verbrauchten bisherigen Unternehmenschef. Eick hat einen Ruf als guter Controller. Sollte er am Sanierungsfall Arcandor scheitern, dürfte dieser etwas in Mitleidenschaft gezogen werden. In der Szene wird gemunkelt, dass ihm eine hohe Prämie winkt, falls er das Unternehmen wieder auf den Erfolgsweg zurückbringen sollte.

    Q-Cells treibt TecDAX nach oben

    Mit einem Tagesgewinn von 1,6 Prozent entwickelte sich der TecDAX deutlich besser als sein großer Bruder DAX. Dies hatte vor allem einen Grund: Mit einem Kursanstieg von 11,8 Prozent hatte der Solarwert Q-Cells aufgrund seiner hohen Gewichtung maßgeblichen Anteil an der positiven Indextendenz. Die Sorge, dass die Finanzkrise den Solarunternehmen erhebliche Probleme bereiten könnte, führte in den vergangenen Wochen zu einem starken Auf und Ab. Nun bestätigte Q-Cells-Chef Anton Milner in einem Zeitungsinterview die Prognosen für das anstehende Geschäftsjahr. Davon profitierte auch die Aktie von SolarWorld, die im Fahrwasser von Q-Cells um 4,2 Prozent zulegen konnte.


    Ölpreis mit neuen Tiefstständen

    Der nächstfällige Future auf WTI markierte heute mit 45,30 Dollar einen neues Mehrjahrestief und wies bis gegen 17.45 Uhr (MEZ) mit 45,79 Dollar ein Minus von 1,00 Dollar auf. Beim Gold war heute Entspannung angesagt. Der am aktivsten gehandelte Februar-Kontrakt konnte sein Tagestief bei 763,00 Dollar wieder überwinden und auf 779,30 Dollar (+8,80 Dollar) anziehen.



    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Verfasst von 2Jörg Bernhard
    DAX fährt Achterbahn nach historischer Zinssenkung der EZB Damit haben wohl die wenigsten Börsianer gerechnet. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte den Leitzins um 75 Basispunkte auf 2,00 Prozent und der 18279;DAX reagiert darauf mit einer Abgabe sämtlicher zuvor angesammelter Kursgewinne, die sich …

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