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    Rohöl  3001  0 Kommentare Großspekulanten bleiben rat- und meinungslos

    Rohöl hatte eine rabenschwarze Woche. So fiel der nächstfällige Future auf WTI auf Wochensicht um 25 Prozent auf 40,81 Dollar. So billig war das schwarze Gold zuletzt vor etwa vier Jahren. Als Hauptgrund gilt die enorme Dynamik, mit der die US-Wirtschaft, und mit ihr die gesamte Weltwirtschaft in die Rezession stürzt.
    An den Ölmärkten herrscht angesichts des rapiden Preisverfalls Ratlosigkeit. Dies belegt vor allem der gestern veröffentlichte COT-Report (Commitments of Traders) der Commodity Futures Trading Commission (CFTC). Wie in der Vorwoche ist bei den Großspekulanten (Non-Commercials) die Long-Position nur marginal größer als die Short-Seite. Mit 180.960 zu 178.711 Futures ergibt sich eine Netto-Long-Position von gerade einmal 2.249 Kontrakten. Dies entspricht einem Anteíl von lediglich 0,6 Prozent aller offenen Futures dieser Marktteilnehmer. Dies lässt den Schluss zu, dass trotz des enormen Preissturzes seit Mitte Juli unter den Großspekulanten keine ausgeprägte Meinung über die künftige Richtung von Rohöl existiert.

    Dieses Fast-Remis ist auch bei den Branchenprofis (Commercials) zu beobachten, allerdings in deutlich höherem Ausmaß. Bei 598.755 zu 596.533 (Long:Short) ergibt sich eine Netto-Long-Position von mageren 2.222 Kontrakten. Das sind sogar weniger als 0,2 Prozent der Futures dieser Gruppe. Da bei Commercials in der Regel das Spekulieren zu Gunsten des Absicherns von Preisrisiken in den Hintergrund tritt, wird im Allgemeinen vor allem auf die Meinungsstruktur der Großinvestoren geschaut. Sie sind weniger am Hedging, sondern vor allem am Erzielen von Spekulationsgewinnen interessiert und riskieren häufig richtig viel Geld in ihre Meinung. Doch eine Hilfe sind sie derzeit kaum, nicht einmal als Kontraindikator. Zur Erinnerung: Als sich Rohöl auf Rekordniveau befand, gab es bei den Großspekulanten eine Netto-Long-Position von immerhin 22.382 Kontrakten. Mit 5,6 Prozent war die Meinung pro steigende Preise damit fast um den Faktor 10 ausgeprägter als heute. Letztendlich dürfte der Trendwechsel vor allem von einem Faktor abhängen: Wann kommt der Nachfrageeinbruch beim Rohöl zum Erliegen? Auf kurze Sicht scheint angesichts der Inflation an Hiobsbotschaften dieses Szenario auf jeden Fall in der Zukunft zu liegen.


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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
    Rohöl Großspekulanten bleiben rat- und meinungslos Rohöl hatte eine rabenschwarze Woche. So fiel der nächstfällige Future auf WTI auf Wochensicht um 25 Prozent auf 40,81 Dollar. So billig war das schwarze Gold zuletzt vor etwa vier Jahren. Als Hauptgrund gilt die enorme Dynamik, mit der die …

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