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    Interview - ACG  507  0 Kommentare Rückkehr zum Profit - Seite 2



    w:o: Wie ordnen Sie sich im weltweiten Chip-Broker-Geschäft ein?


    ACG: Am liebsten gar nicht. Es macht einfach keinen Sinn, sich hier zu positionieren. Der Markt ist viele Milliarden Dollar schwer. Er ist sehr heterogen und Größe ist nicht alles. Wir wollen langfristig profitabel arbeiten. Bei der kontaktlosen SmartCard-Technologie sehen wir uns weltweit als Marktführer. Demgegenüber ist der Anteil des Chip-Handels bei uns von 80 Prozent im Jahr 2000 auf nun 60 Prozent zurück gegangen.

    w:o: Wie ist Ihre Sicht des SmartCard-Marktes?


    ACG: Der SmartCard-Markt wächst mit durchschnittlich 20 bis 30 Prozent pro Jahr. Auch im schlechten Jahr 2001 konnte er zulegen. Für das laufende Jahr rechnen wir erst einmal mit einem deutlichen zweistelligen Zuwachs. Bei unserer Tochter Bluefish, bei der das Geschäft mit SIM-Karten konzentriert ist, haben wir allerdings 2001 rund 12 Mio. Euro verloren. Parallel zum Handy-Markt zeichnet sich jetzt aber eine Stabilisierung ab. Die treibenden Faktoren des SmartCard-Geschäfts sind zum einen der Übergang von GSM auf UMTS. UMTS-Handys brauchen neue, leistungsfähigere SIM-Karten. Zweitens wird dem Thema Security nach dem 11. September nachhaltige Aufmerksamkeit zuteil. Und drittens basieren immer noch 98 Prozent aller Kreditkarten auf Magnetstreifen.

    w:o: Der Übergang zu SmartCards ist ja insbesondere in den USA ein Thema. Einerseits ist die Einführung dieser Technologie im Vergleich beispielsweise zu Europa und Asien deutlich im Rückstand, zum anderen verschiebt die Rechtssprechung zur Haftungsfrage die Haftung bei Betrug zunehmend von den Händlern auf die Kreditkartenfirmen 249939.


    ACG: Die Geschäftsbelebung im amerikanischen SmartCard-Geschäft ist immer wieder vorausgesagt worden. Der Markt dort ist aber immer noch klein. Doch jetzt sehen wir deutliche Belebungstendenzen. Daher haben wir bei unserer Tochter MGI Semiconductor entsprechende Infrastruktur aufgebaut. Gegenwärtig erlösen wir dort im Chip-Handel etwa 100 Mio. Euro im Jahr.

    w:o: Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen kontaktbehafteter und kontaktloser Ident-Technologie?


    ACG: Am Ende des Tages wird es nur noch die drahtlose Technologie geben. Der bargeldlose Zahlungsverkehr nimmt immer mehr zu, Funk-basierte Karten beschleunigen die Vorgänge und vermeiden Wartezeiten. Hinzu kommen mannigfache Anwendungen zum Beispiel in der Tierzucht oder im Transportwesen. In Zukunft wird der BarCode beim Labeling immer stärkere Konkurrenz durch die RFID-Technologie bekommen, die betriebssicherer ist und eine größere Menge an Informationen erlaubt.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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