Viva Argentina
Werden die alten Anleihen jetzt doch bezahlt?
Es ist schon erstaunlich: Wenn es läuft, dann läuft es. Geht Butter, dann geht auch Käse, sagte man früher dazu an der Börse als es die technischen Analysen wie heute noch nicht gab.
Im letzten Jahr habe ich noch eine Position der neuen Argentinien-Anleihe gekauft, die für den Tausch der alten, nicht mehr bedienten und notleidende gewordenen Anleihen emittiert worden ist. Sie bietet zwar nur eine Mini-Verzinsung zwischen 1,2 % und 4,7 % p.a. und läuft bis zum Jahr 2035. Doch man bekam sie in der Krise für 16 % des Nominalwertes, was bedeutet: Sie wird sich binnen der nächsten 26 Jahre im Kurs versechsfachen, und diesen Gewinn werde ich (oder meine Erben) auf jeden Fall steuerfrei vereinnahmen, weil noch im letzten Jahr gekauft.
Per heute steht das bei 16 gekaufte Papier bei 24, was einem Kursgewinn von exakt 50 Prozent entspricht – und damit den Aktien nicht nachsteht.
Nun jedoch grassieren Gerüchte, dass auch für die alten Argentinien-Anleihen, die damals nicht getauscht worden sind, ein neues Umtauschangebot angeboten wird. Ich habe damals – wie immer in unklaren Situationen – nur die Hälfte meiner Bonds getauscht und freue mich jetzt über Kurssteigerungen von über 300 Prozent gegenüber dem Finanzkrisen-Low.
So ist der Langläufer bis 2016 vom seinem Tief bei 5 DM (!) mittlerweile auf ein Niveau von 17 DM gestiegen. Tja, die alten Dinger notieren tatsächlich noch in DM. Das ist doch schon etwas. Und mal sehen, ob Argentinien für eine Rückkehr an den internationalen Kapitalmarkt nicht doch noch wesentlich mehr bieten muss. Vielleicht sind die gegenwärtigen Kurssteigerungen ja nur der Anfang.