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    Egbert Prior  2050  0 Kommentare Balda - Mit kirchlichem Segen

    Die Zukunft des Herstellers von Kunststoffhandyschalen (WKN 521510) hing jahrelang am seidenen Faden. Bereits im Jahr 2006 begann die Krise mit der Pleite des Großkunden BenQ. Trotz einer Kapitalerhöhung im Jahr 2007 kämpfte Balda bis zuletzt ums Überleben. Nun zeichnet sich jedoch die Wende ab. Im ersten Halbjahr drehte das Ergebnis von minus 9,4 auf plus 0,5 Million Euro. Inklusive der nicht fortgeführten Bereiche lief sogar ein Halbjahresüberschuß von 5,2 Millionen Euro auf.

    Es scheint, als ob Balda die Liquiditätsprobleme hinter sich gelassen hat. Darauf deutet insbesondere der positive operative Kapitalzufluß von zuletzt 15 Millionen Euro hin. Ebenfalls macht die auf 92 Millionen Euro reduzierte Nettokreditlast Hoffnung, vor Jahresfrist stand Balda noch mit 102 Millionen in der Kreide. Am kommenden Mittwoch (4.11.) legt das Management die Zahlen für das dritte Quartal vor. Wir sind zuversichtlich. Der neue Vorstandschef Michael Sienkiewicz lies durchblicken, für dieses Jahr mindestens eine schwarze Null anzustreben. Wir gehen indes von einem schönen Millionenprofit aus.

    Freude macht der Aktienkurs. Vor gut einem Jahr war das Papier auf 20 Cent eingebrochen. Selbst hartgesottene Investoren wie der New Yorker Hedgefondsmanager Guy Wyser-Pratte warfen ihre Aktienpakete wegen des Liquiditätsengpasses panikartig auf den Markt. Nun hat sich der Kurs auf 1,87 Euro berappelt. Das sind stolze 835 Prozent mehr gegenüber dem Tief. Sogar die evangelische Kirche hatte bei dem Turnaround mitgeholfen. So hat die kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen die Rückzahlung eines Darlehns verschoben, um dem Vorstand Zeit für die Refinanzierung zu geben.

    Momentan bringt der High-tech-Konzern rund 100 Millionen Euro auf die Börsenwaage. Das entspricht lediglich dem Buchwert. Voriges Jahr gingen immerhin 284 Millionen Euro Umsatz durch die Bücher. Das 1908 als Kamerahersteller gegründete Unternehmen hat viele Krisen überstanden. Wenn es Sienkiewicz mittelfristig schaffen sollte, an die Resultate des Jahres 2005 mit einem Umsatz und Überschuß von 397 bzw. 33 Millionen Euro anzuknüpfen, wäre der gegenwärtige Bewertung ein Witz. Das KGV entspräche dann drei und das Kurs-Umsatz-Verhältnis lausige 0,25. Der Titel hat erhebliches Potential.



    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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