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    Plutonomie  7531  0 Kommentare "Reichen werden für Wachstum sorgen" - Seite 3



    €uro am Sonntag: Also erwarten Sie ein solides Wirtschaftswachstum, obwohl die Effekte der Konjunkturhilfen stark nachlassen werden?

    Kapur: Ja. Denn auch die US-Konzerne haben wieder hohe Cashreserven. Das Niveau der frei verfügbaren Mittel ist hoch. Wenn die Unternehmen davon ausgehen, dass das wirtschaftliche Umfeld stabil ist, und die Volkswirtschaften der Schwellenländer Wachstumstreiber bleiben, müssen sie mehr investieren.

    Sie gehen davon aus, dass einige Schwellenländer stark ausgeprägte Plutonomy-Volkswirtschaften werden. Warum?

    Kapur: In Ländern wie China befinden sich Banken, Unternehmen und Investoren in Bezug auf Leverage, kreditfinanzierte Investitionen mit einem geringeren Einsatz von Eigenkapital als Hebel für höhere Gewinne, erst am Anfang des wirtschaftlichen Zyklus. Die nach der Finanzkrise als „good old days“ verklärte Zeit, in der sich Banken Geld für drei Prozent Zinsen liehen, um es für sechs Prozent weiterzuverleihen, ist allerdings auch dort Geschichte. Mit zunehmendem Reichtum und wachsenden Ansprüchen wächst auch in den Schwellenländern der Bedarf an komplexen Bankprodukten, die mit einem geringeren Kapitaleinsatz höhere Gewinne möglich machen. Das ist eine zwangsläufige Entwicklung, die zusätzliches Potenzial für Wirtschaftswachstum bietet.

    In China sind mehr als 32 Prozent der Superreichen Asiens zu Hause. Nur noch in Japan gibt es mit 43 Prozent mehr reiche Asiaten. Hat China bereits eine Plutonomy-Wirtschaft?

    Kapur: Noch lang nicht. Das mag angesichts dieser Zahlen so erscheinen. Aber im Vergleich zu Schwellenländern wie Brasilien oder Indien, bei denen der Konsum der Bevölkerung mehr als 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht und deutlich zum Wirtschaftswachstum beiträgt, sind es in China nur 37 Prozent. Das liegt aber nicht überwiegend an dem lückenhaften sozialen Netz, das auch in Indien und Brasilien nicht viel enger geknüpft ist, sondern auch an den Folgen der Ein-Kind-Politik.
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