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     5474  0 Kommentare Neue Bewegung in der Rohstoff-Industrie

    Die Rohstoffbranche meldet sich mit milliardenschweren Akquisitionen zurück. Ein für Anleger gewinnbringender Trend, der auch in den kommenden Monaten anhalten wird - von von Peter Gewalt und Klaus Schachinger.


    Nein, eine große Übernahme im US-Öldienstleistergeschäft erwarte er derzeit nicht, erklärte Schlumberger-Chef Andrew Goul noch im September 2009. Für sein Unternehmen sehe er ohnehin keine geeigneten Kandidaten. Fünf Monate später hat Goul seine Meinung grundlegend geändert. Denn Schlumberger blättert elf Milliarden Dollar für die Übernahme des Konkurrenten Smith International hin und festigt so seine Position als Branchenprimus im lukrativen Öldienstleistungssektor.



    Es ist der bisher größte Deal in der Rohstoffbranche in diesem Jahr
    , der sich speziell für Smith-Anleger gelohnt hat. Denn das Schlumberger-Angebot von 45,84 Dollar pro Smith-Aktie bedeutet einen Aufschlag auf den Kurs der vergangenen Woche von knapp 38 Prozent. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass Anleger Kasse machen können. Denn Experten sind sich sicher, dass weitere aufsehenerregende Akquisitionen in den kommenden Monaten folgen werden. „Wir erwarten für 2010 eine ganze Reihe von Übernahmen und Fusionen in den wichtigen Rohstoffsektoren“, erklärt Joachim Berlenbach, Fondsmanager des Earth Exploration Fund. Prall gefüllte Kassen, stark gestiegene Rohstoffpreise, niedrige Bewertungen und die drängende Suche nach neuen Vorkommen werden die globale Rohstoffindustrie 2010 durcheinanderwirbeln.



    Nichts Neues für eine Branche,
    die seit Ende der 90er-Jahre dank kräftig steigender Rohstoffnotierungen und entsprechenden Cash-Reserven auf Einkaufstour gewesen ist (siehe Investor-Info). Neue Giganten wie Exxon Mobil oder BHP Billiton sind seither durch Zusammenschlüsse entstanden, der Aufstieg aggressiv aufkaufender Unternehmen wie des Schweizer Konzerns Xstrata wurde in dieser Zeit eingeläutet. Dieser Merger & Acquisition-Boom (M & A) wurde erst durch die Folgen der Lehman-Pleite gestoppt.

    Zwar rechnet niemand mit einem Rekordjahr wie 2007, als sich die Übernahmekosten auf über 200 Milliarden Dollar summierten. Doch im Vergleich zu 2009, als die Branche mit einem steilen Absturz der Rohstoffnotierungen und Einnahmen zu kämpfen hatte, ist die Risikobereitschaft inzwischen wieder gestiegen. Beispielhaft hierfür ist die kapitalstarke Ölindustrie, die nach Jahren mit unterdurchschnittlichen Investitionen wieder viel Geld in die Hand nimmt. Wie etwa der US-Multi Exxon, der im vergangenen Dezember für 30 Milliarden Dollar den US-Gasanbieter XTO übernommen hat. „Was wir nun sehen, ist eine neue Wachstumsphase für Übernahmen und Fusionen“, erklärt Tim Goldsmith, Rohstoffexperte bei der Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers. Einfacher Grund: „Um sich Vorkommen zu sichern, ist es der einfachste Weg, sich einzukaufen.“ Und der schnellere noch dazu. Denn von der Suche und Exploration bis zur Inbetriebnahme neuer Minen oder Ölvorkommen vergehen Jahre. Der Griff auf fremde Ressourcen über eine Akquisition geht deutlich zügiger vonstatten. Und der Druck ist da, sich strategische Reserven für die Zukunft aufzubauen, da der Rohstoffkonsum durch die wirtschaftliche Aufholjagd der Schwellenländer mittel- bis langfristig weiter kräftig zunehmen wird.

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