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    Elektroautos  1750  0 Kommentare China strebt die weltmarkt-Führerschaft an

    Vergangene Woche gaben der deutsche Stromkonzern RWE und der chinesische Autobauer BYD ein spektakuläres Kooperationsabkommen bekannt. Die Chinesen sollen ab 2011 Elektroautos nach Deutschland liefern, die dann von RWE vertrieben und mit einem Service-Paket ausgestattet werden. Dazu gehört insbesondere der Zugang zu dem Ladesäulen-Netz, dass der Essener Konzern bis dahin ausbauen will. 

    Zunächst sollen zwei Modelle angeboten werden: Der Plug-In-Hybrid „F3DM“ mit unbegrenzter Reichweite und der „e6“ als reines Elektrofahrzeug mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern. Branchenexperten zufolge wird der F3DM bereits für rund 17.000 Euro zu haben sein. 

    Zwar handelt es sich bei der Kooperation nicht um ein exklusives Abkommen, und RWE hat mit Daimler bereits ein ähnliches Projekt in Angriff genommen. Dennoch ist es bemerkenswert, dass der deutsche Stromriese sich ausgerechnet ein chinesisches Unternehmen zum Partner auserkoren hat. Bei konventionellen Pkw hat es schließlich noch kein einziges chinesisches Modell auf den deutschen Markt geschafft. 

    RWE hat aber gute Gründe, gerade auf den schnell wachsenden Autobauer BYD zu setzen. Der Konzern geht nämlich davon aus, dass das chinesische Unternehmen – schneller als seine westlichen Konkurrenten – in die Massenproduktion von Elektroautos einsteigen wird. Damit wäre der Bedarf an günstigen Fahrzeugen dann spätestens ab 2012 gesichert.

    Chinas Automarkt ist heute nach Absatz der größte der Welt – und vieles spricht dafür, dass sich dort auch das Elektroauto schneller als in anderen Regionen durchsetzen wird. Der Branchendienst Pike Research rechnet damit, dass im Reich der Mitte bis 2015 rund 3,2 Millionen Elektroautos und Plug-In-Hybridfahrzeuge verkauft werden dürften. Hinzu kommen dann noch die klassischen Hybrid-Modelle, die bereits von zahlreichen Herstellern angeboten werden. China wäre damit dann auch der größte Markt für E-Cars mit einem Weltmarktanteil von rund 27 Prozent. 

    Hinzu kommt, dass Elektroautos in der chinesischen Mittelschicht auf ein erhebliches Interesse stoßen. Bei einer Umfrage des Marktforschers Ipsos in Shanghai erklärten 75 Prozent der befragten Autobesitzer, sich in den kommenden drei Jahren ein Elektro- oder Hybridfahrzeug anschaffen zu wollen. Damit ist dort die Akzeptanz bei den potenziellen Kunden weit höher als in allen anderen Märkten. Dies sollte sich auch in tatsächlichen Absatz ummünzen lassen, sobald demnächst die ersten Modelle in großen Stückzahlen und zu annehmbaren Preisen angeboten werden. 

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
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