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    China  803  0 Kommentare 300 Milliarden Dollar für strategische Industrien

    China will sein Wachstum drosseln. Die Zeit der lockeren Geldpolitik und der hohen Kreditvergabe der Banken, die das Land über die Finanzkrise gebracht hat, wurde offiziell für „beendet“ erklärt. Jetzt gilt es, inflationäre Tendenzen abzuwürgen und Überhitzungen zu vermeiden.

    Dies bedeutet aber keineswegs, dass die Regierung gar nicht mehr in das Wachstum des Landes investieren will – im Gegenteil! Den strategischen Industrien und allen übrigen definierten Zielbranchen wird in den kommenden Jahren noch deutlich mehr Geld als bisher zufließen. Dem kommt zugute, dass Pekings Staatssäckel – anders als im von Schuldenkrisen geplagten Westen – mehr denn je prall gefüllt ist.

    Die entscheidenden Weichenstellungen werden im Zuge des kommenden 5-Jahres-Plans stattfinden, der derzeit ausgearbeitet wird. Hier dringen immer mehr Details durch. Die Nachrichtenagentur Reuters will beispielsweise erfahren haben, dass das Land pro Jahr die gewaltige Summe von 300 Milliarden Dollar in ausgewählte Schlüsselindustrien pumpen wird. Dazu gehören unter anderem die Präzisionsmaschinenindustrie, die Biotechnologie und die IT-Branche, aber auch die Umwelttechnologie, Elektroautos und alternative Energien.

    Gerade die alternativen Energien stehen bei Pekings Führungsriege hoch im Kurs. Das Land will dringend von seinem Image als Klima-Killer wegkommen, und seinen CO2-Ausstoß spürbar senken. Darüber hinaus steht das Reich der Mitte vor dem drängenden Problem, seinen rasant wachsenden Energiebedarf halbwegs nachhaltig zu decken. Der Ölverbrauch Chinas befindet sich bei derzeit bei 220 Millionen Tonnen pro Jahr, und dürfte bis 2020 auf über 300 Millionen Tonnen steigen. Daneben steigt auch die Abhängig von Kohleimporten rasant. 2009 hat China noch Kohle exportiert; 2010 wird es rund 140 Millionen Tonnen Kohle einführen müssen.

    Bereits 2009 hat China 35 Milliarden Dollar in alternative Energien gesteckt – und damit deutlich mehr als jedes andere Land der Welt. Vor allem bei der Installation neuer Windkraftwerke zog die Volksrepublik an allen anderen Ländern vorbei. Dies hat den positiven Nebeneffekt, dass sich auch die chinesischen Unternehmen aus der Windkraft- und Solarwirtschaft inzwischen zu großen Konzernen entwickelt haben.

    Ein weiteres – und vielfach unterschätztes - Wachstumsfeld ist der Bereich Energie-Effizienz. Hier weisen Chinas energieintensive Industrien noch erhebliche Defizite auf. Durch den Einsatz von entsprechender Technik kann der Energieverbrauch ganzer Wirtschaftszweige erheblich gesenkt werden. Auch dies ist ein erklärtes Ziel der Regierung, die zu diesem Zweck ein nationales Emissionshandelssystem aufbauen will. In unserer heutigen Ausgabe von ASIEN-Trends stellen wir Ihnen ein interessantes chinesisches Unternehmen vor, das sich auf die Nutzung industrieller Abwärme spezialisiert hat.

    Die Prioritäten Pekings haben sich zwar geändert, aber nicht die Entschlossenheit zum Aufbau mächtiger Industrien. In der zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt, in der sich vieles im Umbruch befindet, tun sich auch für Anleger immer wieder hervorragende Investment-Möglichkeiten auf.

    Unseren Börsenbrief ASIEN-Trends können Sie unter www.asien-trends.de kostenlos testen.




    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    China 300 Milliarden Dollar für strategische Industrien In Schlüsselindustrien, die von Chinas Regierung mit Geld überschüttet werden, kann man als Anleger mitverdienen.