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    Atom-Desaster  1466  0 Kommentare Japan braucht jetzt mehr Öl und Kohle

    Die Havarien im Kernkraftwerk Fukushima treffen Japan gleich doppelt. Zum einen bleibt dort die Verhinderung einer Katastrophe weiterhin eine Zitterpartie, und die radioaktive Belastung der Umgebung nimmt stetig zu. Zum anderen fallen damit 11 der landesweit 54 Kernkraftwerke – teilweise für immer - aus. Tokyo Electric Power (Tepco), der größte Stromversorger des Landes, hat bereits erklärt, dass seine gesamte Kraftwerkskapazität dadurch von 52.400 auf 35.500 Megawatt zusammengeschrumpft ist.

    Dieser Wegfall an Kraftwerkskapazität muss schnellstens kompensiert werden, denn Japans Wirtschaft kann sich nur dann halbwegs erholen, wenn die Produktionsausfälle durch mangelnde Elektrizität kurzfristig ausgeglichen werden können. Dies wird sich aber nur mit dem zusätzlichen massiven Einsatz von fossilen Brennstoffen schaffen lassen. Der Aufbau von Solar- und Windkraftwerken in dieser Größenordnung dürfte nämlich ein bis zwei Jahrzehnte in Anspruch nehmen, und die zerstörten Kernenergie-Kapazitäten werden so schnell nicht wieder ans Netz zurückkehren.

    Japan konnte bisher nur 16 Prozent seines Primärenergie-Bedarfs aus eigenen Quellen decken. Die teilweise zerstörten Atomkraftwerke sind dabei schon miteinberechnet. Gerade fossile Brennstoffe muss das Land aber in großen Mengen aus dem Ausland zukaufen. Japan ist beispielsweise der weltweit drittgrößte Verbraucher und Importeur von Rohöl. Bei den Einfuhren von Kohle und Flüssiggas nimmt das Land sogar weltweit den Spitzenplatz ein. Der Bedarf an Öl, Kohle und Flüssiggas wird mittelfristig nochmals stark anziehen – nicht zuletzt auch deshalb, weil die japanischen Versorger jetzt auch veraltete und ineffiziente Kraftwerke wieder anwerfen müssen.

    Der zusätzliche Bedarf Japans kommt zu einer Zeit, in der im gesamten asiatischen Raum der fossile Energieverbrauch stark anzieht. Gerade die neuen Wirtschaftsriesen China und Indien haben ihre Öl- und Kohle-Importe zuletzt deutlich steigern müssen, und können dennoch den wachsenden Energiehunger ihrer Industrien kaum decken. Gleichzeitig erholt sich auch noch die globale Konjunktur, und wichtige Ölförderregionen wie der Nahen Osten und Nordafrika sind von Krieg und politischen Unruhen gezeichnet. Zu guter Letzt stellen mittlerweile auch noch einige große Industrieländer ihre Atom-Politik auf den Prüfstand. Auch hieraus dürfte vorerst eine weiter steigende Nachfrage nach Öl, Kohle und Gas entstehen.

    In Asien selbst ist die Versorgungslage am stärksten angespannt. Unmittelbare Profiteure davon sind etwa die börsennotierten Öl- und Gasförderer aus China, Indien oder Thailand. Daneben werden durch den Kohle-Bedarf aus Japan auch die Titel der asiatischen Kohleminen-Betreiber immer interessanter, die sich in China, Indonesien, Indien und Malaysia befinden. Auch die Bergbau-Konzerne im benachbarten Australien sollten zu den Nutznießern dieser Entwicklung zählen. Unbedingt beobachten sollte man jetzt außerdem die Aktien der Öl-Raffinerie-Betreiber in Korea oder Thailand, denn in Japan sind durch das Erdbeben erhebliche Raffinerie-Kapazitäten zerstört worden.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Atom-Desaster Japan braucht jetzt mehr Öl und Kohle Nach dem Ausfall von 11 Kernkraftwerksblöcken braucht Japan jetzt deutlich mehr fossile Brennstoffe. Die Ölkonzerne und Kohleförderer der asiatischen Nachbarn profitieren.

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