Fonds-Check
KGAL „Private Equity Class 11“
Reifezeugnis mit neuem Partner: Nach sieben Private-Equity-Fonds mit Allianz kooperiert KGAL nun mit AXA
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Vor einigen Jahren waren die Anleger noch mutig. Knapp 2,3 Milliarden Euro investierten sie 2006 in Private-Equity-Fonds (PE-Fonds). Im vergangenen Jahr waren es 620 Millionen Euro, wobei ein
großer Teil davon noch lange nicht eingezahlt ist. Die Marktführer konzipieren Private-Equity-Beteiligungen teilweise als Sparpläne und melden Feri und VGF die Ablaufleistung ihrer Ratenverträge.
KGAL hat 2008 letztmalig Eigenkapital für PE-Fonds eingesammelt. Das aktuelle Angebot unterscheidet sich in vielen Punkten von seinen Vorgängern.
Objekt: Der Fonds „Private Equity Class 11“ ist ein Dachfonds, der in einen einzigen Zielfonds investiert: Den „AXA Secondary Fund V LP“. AXA will dafür drei bis vier
Milliarden Dollar einsammeln, vor allem von institutionellen Investoren. Außerdem beteiligen sich Unternehmen der AXA-Gruppe selbst mit 20 bis 25 Prozent des Eigenkapitals daran. Derzeit hat
der Versicherungskonzern bereits 600 Millionen Dollar in den Fonds eingezahlt. Bei früheren PE-Fonds arbeitete KGAL mit der Allianz zusammen, doch der Versicherer hat das
Private-Equity-Geschäft mit Dritten eingestellt. „Der Name Allianz ist nur schwer zu ersetzen“, räumt KGAL-Geschäftsführer Gert Waltenbauer ein. „Aber Axa ist ein gebührender
Nachfolger.“ Rund 20 Anbieter hat KGAL geprüft und zeigte sich vor allem von der hohen Eigenbeteiligung des Unternehmens beeindruckt.
Anlagephilosophie: Der AXA-Fonds investiert nicht in frühreife Früchtchen, sondern in Mature-Secundaries. So werden Beteiligungen an „reifen“ Unternehmen mit hohem
Investitionsgrad genannt. Ihr Vorteil: Sie können typischerweise anhand ihrer bisherigen Wertentwicklung besser beurteilt werden. Außerdem wird das Kapital in der Regel schneller zurückgeführt als
bei Erstzeichnungen (Primaries). Im Fokus stehen vornehmlich Firmen aus Europa und den USA.
Markt: Neue Regularien und Vorschriften zwingen Banken dazu, sich von großvolumigen Portfolios zu trennen. So hat der AXA-Fonds beispielsweise kürzlich ein Portfolio
der Citigroup für 1,7 Milliarden Dollar gekauft. Darüber hinaus suchen institutionelle Investoren Käufer, weil die ihre Portfolios umschichten oder Liquiditätsbedarf haben.