Blue Chips
DAX-Bilanz: Deutsche Bank und Commerzbank brechen ein
Die Achterbahnfahrt der Gefühle und der Kurse geht weiter. Zum Wochenende verbuchte der DAX ein Wochenminus von 6,0 Prozent.
Nach der Aufstockung des Euro-Rettungsschirms auf eine Billion Euro hat der griechische Ministerpräsident Papandreou mit seinen offensichtlich unausgegorenen Plänen zur Durchführung einer
Volksabstimmung in der vergangenen Handelswoche wieder einmal heftige Turbulenzen ausgelöst. Für Investoren stellt sich die aktuelle, politische Lage Europas desolat und chaotisch dar – ein Umfeld,
in dem seriöses Investieren extrem schwierig ist. Problem: An dieser Situation und der damit verbundenen hohen Volatilität dürfte sich kurzfristig kaum etwas ändern. Zwischen Wochentief (Dienstag)
und Wochenhoch (Montag) lag in der abgelaufenen Handelswoche eine extreme Bandbreite von 543 Punkten. Das Verhältnis zwischen Wochengewinnern und -verlierern fiel mit 4 zu 26 eindeutig negativ
aus.
Während die beiden Finanzwerte Deutsche Bank und Commerzbank in der Woche zuvor noch zu den stärksten Aktien im DAX gehörten, mussten sie nun mit minus 14,6
bzw. minus 15,7 Prozent einen großen Teil ihrer Gewinne wieder abgeben. Neben der Sorge um Griechenland belastete bei der Commerzbank vor dem Wochenende auch die Bekanntgabe eines desolaten dritten
Quartals. Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen bescherten der zweitgrößten Bank Deutschlands einen Verlust von 687 Millionen Euro. Das Ziel, im kommenden Jahr einen operativen Gewinn
von 4 Milliarden Euro zu erwirtschaften, musste die Bank aufgeben.
Metro und Merck KGaA im Aufwind
Vier Indexmitglieder schafften in der abgelaufenen Handelswoche ein Wochenplus. Am besten entwickelten sich die Titel von Merck KGaA (+4,6 Prozent) und Metro (+2,8
Prozent). Beim Kaufhauskonzern fielen die am Donnerstag vorgelegten Zahlen zwar schwächer als erwartet aus, Fantasie kam aber vor allem hinsichtlich der Spekulationen um einen Verkauf der
Kaufhof-Beteiligung auf. Mit dem Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen und der österreichischen Immobilienfirma Signa werben derzeit gleich zwei Investoren um die Warenhäuser, die der Konzern gerne
verkaufen würde. Als Verkaufserlös schweben dem scheidenden Vorstandschef Cordes zwei bis drei Milliarden Euro vor. Bei dem Pharmawert wirkten noch die guten Unternehmenszahlen der Vorwoche nach
und der allgemeine Appetit der Börsianer auf defensive Titel.
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