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    Systemschock oder Systemkrise  5926  0 Kommentare Christmas Special: Wer glaubt noch an den Weihnachtsmann? - Seite 2

     

    Die Marktwirtschaft selbst befindet sich in einer Vertrauens- und Glaubwürdigkeitskrise, kurz in einer handfesten Systemkrise. EZB-Chef Draghi und IWF-Chef Lagarde warnen beide vor einer schweren Rezession oder sogar einer Depression in den nächsten beiden Jahren. Machen wir uns also auf einiges gefasst. Es kommt schon jetzt zu einer Vertrauenskrise, weil die Werte wie Risiko, Haftung und Eigenverantwortung nicht beachtet wurden bzw. nicht im Gleichklang waren. Für mich hat der Kommunismus ausgesorgt, aber der Kapitalismus scheint sich jetzt auch selbst zerstören zu wollen. Die marktwirtschaftlichen Kräfte scheinen nicht mehr  so recht zu funktionieren, weil es zu viele falsche Weihnachtsmänner (=Politiker)  gibt, die viel versprechen, aber nichts halten.

     

    Die Reichen werden immer reicher und die Armen relativ immer ärmer. Was wir jetzt brauchen, ist nicht nur eine soziale Marktwirtschaft, die demnächst keiner mehr bezahlen kann, sondern auch eine solidarische Marktwirtschaft – auch in der EU, aber dann sind wir schon wieder beim Weihnachtsmann, den es in Wirklichkeit nicht gibt, sondern nur als Symbolfigur. Hier muss man schon Visionen, Leitideen, Träumen, Märchen und harten Realitäten unterscheiden.

     

    Auch dass die Verschuldung durch immer neue Schulden zurückbezahlt werden kann, ist ein Weihnachtsmärchen, dessen Wahrheitsgehalt im nächsten Jahr auf dem Prüfstand steht. Einige Politiker verkünden  jetzt das Weihnachtsmärchen, dass durch ein Sparprogramm alles wieder ins Lot kommt. Wieso hat Schäuble dann schon wieder ein hohes Haushaltsbilanzdefizit nach einem angeblichen Aufschwung XXL eingeplant, wenn alle doch einen ausgeglichenen Haushalt wollen? Das ist ein Widerspruch in sich.

     

     Ich glaube nicht an diese Weihnachtsmärchen, denn es wär zu schön, um wahr zu sein. Stattdessen werden in den nächsten beiden Jahren harte Realitäten aufgetischt, mit denen wir dann alle irgendwie klar kommen müssen. Die harten Realitäten heißem erst Deflation (auch diverser Assetklassen) und dann Inflation. Zumindest ist das ein mögliches Szenario, da die unendliche Geschichte der Schuldenmacherei, die übrigens so alt ist, solange es Menschen gibt, ans Tageslicht kommt. Der Mensch hat leider in 2000 Jahren nichts dazugelernt, denn schon vor Christus gab es von Schulden zerrüttete Staaten, wobei damals Kriege die Staatskassen oft auffraßen. Heute sind es die Sozialausgaben und Rüstungsetats sowei die Zinsen für Schulden. Auch Rom ging wegen Überschuldung schon einmal unter und jetzt sieht es in Italien ähnlich schlecht aus.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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