Einige Gründe für steigende Kurse

Kupfer – Wird alles besser als befürchtet?

Kupferexperte Warren Gilman rechnet damit, dass der Preis für das Industriemetall von einer besser als erwarteten Marktlage profitieren kann.

Wohin geht die Reise für den Kupferpreis? Das wichtige Industriemetall, das unter anderem in der Elektroindustrie breite Verwendung findet, befindet sich quasi seit Mitte Januar in einer volatilen Seitwärtsbewegung. Der Preis für die Tonne des Rohstoffes pendelt seitdem in einer Handelsspanne unterhalb von 8.770 US-Dollar (USD). Immer wieder kommt es dabei zu schnellen Richtungswechseln der Notierung an der Börse. Nicht nur Trader allerdings warten auf ein „übergeordnetes” Signal, in welche Richtung die Reise zukünftig gehen wird. Fest steht dabei nur eins: Die derzeitige Handelsspanne ist vorübergehender Natur.

Der Kupferexperte Warren Gilman von CEF Holdings sieht eine Vielzahl von Gründen, warum der Kupferpreis weiter steigen könnte. Der Analyst setzt dabei vor allem auf zwei Faktoren: Zum einen soll die Nachfrage nach Kupfer höher als erwartet ausfallen. Zum anderen sieht CEF-Stratege Gilman Chancen, dass das Angebot nicht so groß wie bisher angenommen ausfallen wird. Dass solche Nachrichten steigende Kurse verursachen können, wenn sich die Erwartungen Gilmans realisieren werden, liegt klar auf der Hand.

Es gibt nach Ansicht des Experten trotz vieler skeptischer Blicke auf die wirtschaftliche Entwicklung einige Gründe, warum die Kupfernachfrage größer als prognostiziert ausfallen könnte. Einer der Gründe liegt in der US-Wirtschaft, deren Erholung stärker als bisher angenommen ausfallen kann. Hierfür gebe es Anzeichen, heißt es. Hinzu kommt, dass Gilman den Erwartungen einer „harten Landung” der chinesischen Wirtschaft eine Absage erteilt. Derartige Befürchtungen seien nicht angebracht. Gerade China ist mit seiner Nachfragekraft ein wichtiger Einflussfaktor für den Kupferpreis, ebenso für andere Rohstoffe. Dass in vielen Emerging Markets das Wachstumstempo hoch bleiben wird, sollte sich ebenfalls kurstreibend für das Industriemetall auswirken.

Zudem könnte zukünftig die Schere zwischen Angebot und Nachfrage auseinander gehen. Experten wie Brook Hunt glauben, dass das Nachfragewachstum zumindest in den kommenden Jahren rund doppelt so groß ausfällt wie der Zuwachs beim Angebot. Nun ist das für den Markt kein unbekannter Faktor. Sollte aber das Nachfragewachstum aufgrund der genannten wirtschaftlichen Faktoren stärker als erwartet ausfallen, bekommt der Kupferpreis wohl zusätzlichen Schwung. Hinzu kommen mögliche Verzögerungen beim Ausbau der Produktion durch neue Kupferbergwerke. Als Beispiele können hier BHP Billiton (WKN: 850524) und die Verzögerungen beim Ausbau des Projektes Olympic Dam sowie das peruanische Conga-Projekt von Newmont Mining (WKN: 853823) und Buenaventura (WKN: 900844) genannt werden.

Bleibt ein Blick auf die Charttechnik des Kupfer-Futures. Die Notierung pendelt wie der Tonnenpreis des Metalls seit einigen Wochen in einer Seitwärtsbewegung. Diese zeigt sich oberhalb von 3,63 USD je Pfund und unterhalb einer kleinen Zone um die 4-USD-Marke. Ausbrüche aus diesem Bereich dürften daher neue Preisimpulse setzen. Nach oben hin könnte dann sogar ein Anstieg bis auf 4,50/4,65 USD erfolgen mit einer Zwischenmarke unterhalb von 4,23 USD. Nach unten hin ist bereits oberhalb von 3,43 USD eine erste Unterstützung zu erwarten, massivere Haltezonen liegen aber erst bei 3,20 USD und insbesondere bei 2,99/3,07 USD.

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