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    Smart Investor Weekly 19/2012  1477  0 Kommentare Der letzte Schrei aus Paris – Spendierhosen à la Hollande!

     Europa driftet erkennbar auseinander. Während die einen versuchen, wenigstens halbwegs solide zu wirtschaften, gewinnen jene die Wählergunst, die weiter das Schlaraffenland auf Kosten Dritter versprechen. Unsere Chartanalyse zeigt zudem die prekäre Situation an den Aktienmärkten.

    Weder plötzlich noch unerwartet
    Der vergangene Wahlsonntag (Frankreich, Griechenland, Schleswig-Holstein) war eine „Überraschung“ mit Ankündigung. Schon im Vorfeld war klar, dass jene Länder, die schon bisher über ihre Verhältnisse lebten, dies auch weiterhin tun wollen. Die „Tugend der Sparsamkeit“ ist einer Bevölkerung, die über Jahrzehnte mit Wahlgeschenken und „leichtem Geld“ betäubt wurde, nicht mehr zu vermitteln. Auch für die Normalbürger lautet die ganz weit oben abgeschaute Devise: Rausholen, was rauszuholen ist! Die breite Bevölkerung hat ohnehin kaum Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge und wählt den Kandidaten mit den vermeintlichen größten Spendierhosen. Dabei bedeutet „Sparen“ schon lange nicht mehr das, was die Älteren vielleicht noch darunter verstehen. Ein „moderner“ Staat, der spart, verlangsamt lediglich den Anstieg seiner Verschuldung. Dass nun ausgerechnet das „Friedensprojekt“ Euro in den ersten Ländern (Griechenland) wieder die Rattenfänger von ganz links und ganz rechts nach oben spült, ist zwar ein grimmiger Witz der Geschichte, aber ebenfalls alles andere als unerwartet.

    Alleine auf weiter Flur
    Damit ist seit dem vergangenen Sonntag nun auch offiziell, dass der Fiskalpakt ein noch lächerlicherer Papiertiger sein wird, als es Maastricht-Kriterien und No-Bailout-Klausel schon waren. Ein solcher Wegfall der Geschäftsgrundlage würde eigentlich den zur Ratifizierung anstehenden ESM-Vertrag hinfällig werden lassen – eigentlich. Denn auch beim Euro selbst ist die Geschäftsgrundlage durch die permanente Missachtung der Stabilitätskriterien und sonstigen Sicherungen längst entfallen – inzwischen klar erkennbar für jeden, der es erkennen will. Dennoch wird das gescheiterte Währungsexperiment bis zum bitteren Ende künstlich am Leben erhalten. Die Position der Kanzlerin jedenfalls ist nun ebenso einsam wie aussichtslos.

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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 19/2012 Der letzte Schrei aus Paris – Spendierhosen à la Hollande! Europa driftet erkennbar auseinander. Während die einen versuchen, wenigstens halbwegs solide zu wirtschaften, gewinnen jene die Wählergunst, die weiter das Schlaraffenland auf Kosten Dritter versprechen. Unsere Chartanalyse zeigt zudem die prekäre Situation an den Aktienmärkten.