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    Smart Investor Weekly 19/2012  1477  0 Kommentare Der letzte Schrei aus Paris – Spendierhosen à la Hollande! - Seite 2



     

    Politische Börsen
    Politische Börsen, so heißt es, hätten kurze Beine – eine Eigenschaft, die man, nebenbei bemerkt, auch Lügen nachsagt. Am Montag nach der Wahl zeigte sich dieser „Kurze-Beine-Effekt“, als die Märkte zunächst auf Tauschstation gingen, um sich noch in derselben Sitzung auf wundersame Weise zu erholen (vgl. Abb.1 – DAX). Vordergründig hätte man dies für ein Zeichen besonderer innerer Stärke halten können. Wir tun das nicht. Schon die Umsatzentwicklung ließ erahnen, wie halbherzig die Gegenbewegung eigentlich war. Bei einem bedeutungsvollen Umkehrtag sind in der Regel über- und nicht unterdurchschnittliche Umsätze zu verzeichnen. Diese Erholungsbewegung scheint jedoch hauptsächlich durch technische Effekte entstanden zu sein: So wurde etwa das zur Eröffnung entstandene Abwärts-Gap im Tagesverlauf geschlossen. Im Ergebnis haben wir es mit einem sich ausweitenden Dreieck zu tun. Diese Formation ist deshalb so zermürbend, weil sie die Marktteilnehmer durch vermeintliche Ausbrüche immer wieder auf die falsche Fährte lockt, nur um unmittelbar danach die Gegenrichtung einzuschlagen. Wir haben diese Reihe von Fehlsignalen im letzten Weekly (Nr. 18/2012) bereits aufgezeigt und müssen mit dem Montag dieser Woche ein weiteres Fehlsignal hinzufügen. Allerdings, was sich bereits mit der unterdurchschnittlichen Umsatzentwicklung vom Montag andeutete, bestätigte sich an den Folgetagen. Es erfolgte kein kraftvolles Zurückschnalzen, wie es der Standarderwartung nach einem echten Umkehrtag entspräche, sondern ein erneutes Abbröckeln der Kurse – am Dienstag sogar mit ansteigenden Umsätzen.

    Selektive Wahrnehmung
    Dennoch sollte man auch betrachten, was an anderen Aktienmärkten geschieht, um gleichsam ein großes Bild zu bekommen. Auf unsere Rubrik „Charttechnik“ im Smart Investor 5/2012 erhielten wir einen kritischen Leserbrief, der die selektive Wahrnehmung bei der Auswahl kritisierte (chinesischer Shenzhen-A und spanischer IBEX). Die subjektive Wahrnehmung ist stets ein Thema, gerade, wenn man antritt, um Argumente, oder zumindest Beispiele für eine These zu finden. Andererseits demonstrieren gerade die Indizes mit Schwächevorlauf, was denjenigen, die sich derzeit noch leidlich halten, bald blühen dürfte.

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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 19/2012 Der letzte Schrei aus Paris – Spendierhosen à la Hollande! - Seite 2 Europa driftet erkennbar auseinander. Während die einen versuchen, wenigstens halbwegs solide zu wirtschaften, gewinnen jene die Wählergunst, die weiter das Schlaraffenland auf Kosten Dritter versprechen. Unsere Chartanalyse zeigt zudem die prekäre Situation an den Aktienmärkten.