Rohstoffe
Ölpreis: Nervosität nimmt zu
Ölpreis ist nicht gleich Ölpreis. Die Nordseemarke Brent entwickelt bei relativer Stärke derzeit ein klares Eigenleben.
Zum einen bewegt sich der Spread zwischen beiden Ölsorten mit 23,37 Dollar nahe höchsten Niveau seit 12 Monaten. Zum anderen weist die US-Sorte WTI eine ausgeprägte Contangophase aus, während bei
Brent Backwardation angesagt ist. Letzteres stellt sich für Anleger, die den fossilen Energieträger nicht ausschließlich intraday handeln, als Vorteil heraus, da beim zwangsläufigen Rollen der
Kontrakte in solchen (relativ unüblichen) Phasen Kursgewinne entstehen. Backwardation lässt sich aber auch dahingehend interpretieren, dass die Akteure an den Terminmärkten mit rückläufigen Kursen
rechnen. Fazit: Bei Brent ist das technisch bedingte Rückschlagpotenzial höher als bei WTI.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit uneinheitlichen Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,07 auf 91,92
Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,51 auf 115,29 Dollar zurückfiel.
Gold: Ruhe an der Inflationsfront
Das Thema Inflation kochte zwar in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder hoch, ein echtes Problem ist die Teuerung allerdings noch nicht geworden. Am Nachmittag wurde für September eine
Inflationsrate von 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gemeldet und fiel damit nur etwas höher als erwartet aus. Trotz des gestrigen Rücksetzers dürfte die Wahrscheinlichkeit für eine starke
Abwärtsbewegung relativ gering sein, schließlich haben Fed und EZB ihre Bereitschaft zur Flutung der Märkte signalisiert und die Streiks in Südafrika dürften den Goldpreis nach unten hin auch gut
absichern. So richtig bergab könnte es wohl nur gehen, falls die Finanzsysteme einen allgemeinen Ausverkauf erleiden. Dann wäre so mancher Spekulant möglicherweise auch zum Verkauf seines
Goldschatzes gezwungen.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um
4,70 auf 1.742,30 Dollar pro Feinunze.
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