Vietnam

SJB MarktEcho. Vietnam.

Vietnam – ein kleines Land mit großen Aussichten. Geographisch im Spannungsfeld zwischen der wirtschaftlich erfolgreichen Volksrepublik China und dem stark aufstrebenden Thailand gelegen, entwickelt sich das südostasiatische Land zum neuen Tigerstaat. Eine sehr junge Bevölkerung von 82 Millionen wartet darauf, die Früchte der wirtschaftlichen Öffnung zu ernten und ähnlich wie in anderen asiatischen Staaten an der Aufwärtsentwicklung von Wirtschaft und Binnenkonsum zu partizipieren.

Das Forschungsinstitut Prognos hat in seiner jüngsten Studie 15 neue Wachstumsmärkte ermittelt, zu denen auch Vietnam zählt. Das Institut rechnet für die Zeit bis 2025 mit einem jährlichen Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 6,1 Prozent, was selbst im wachstumsverwöhnten Südostasien ein enormer Wert ist. Große Fortschritte macht das Land derzeit bei der Inflationsbekämpfung. Wurde 2011 mit 18,6 Prozent noch die höchste Inflationsrate Asiens verzeichnet, konnte die Teuerung bis September 2012 auf 6,5 Prozent gedrückt werden. Die Arbeitslosenquote fällt mit 2,3 Prozent erfreulich niedrig aus, dauerhaft hoch sind hingegen die ausländischen Direktinvestitionen (2012: +5,8 Prozent). Ebenfalls positiv zu vermerken: Da sich das Bevölkerungswachstum abschwächen dürfte, ist langfristig mit mehr als einer Verdopplung des Pro-Kopf-Einkommens zu rechnen.

Vietnam ist bereits seit 2007 Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO) und steht am Anfang einer Entwicklung vom Billiglohnland zu einem Standort für anspruchsvollere Fertigung. Dabei profitiert das Land von den Veränderungen in China, wo die steigenden Arbeitskosten für immer weniger Unternehmen tragbar sind. Die lohnintensive Textil- und Schuhindustrie, aber auch Firmen aus dem Technologiesektor schauen sich nach neuen Standorten um und wandern ab. Vietnam ist ein Profiteur dieser Wanderbewegungen: Hersteller von Elektronikartikeln lassen in Vietnam neben einfachen Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik immer hochwertigere Produkte fertigen – eine Entwicklung, die dem Land und der Bevölkerung zugute kommt. Zudem hat die einheimische Währung, der vietnamesische Dong (VND), in den letzten Jahren kräftig abgewertet, was die Wettbewerbsfähigkeit der Waren gegenüber der chinesischen Konkurrenz steigert. Die Konsequenz: Die vietnamesischen Exporte in die EU sind im 1. Halbjahr 2012 um rund 25,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Wer in Vietnam investiert, muss sich auf starke Kursschwankungen am Aktienmarkt einstellen. So liegt der die 23 größten vietnamesischen Unternehmen umfassende FTSE Vietnam Index seit Jahresbeginn auf Eurobasis +8,50 Prozent im Plus, hat damit jedoch den Löwenanteil seiner Kursgewinne von zwischenzeitlich über +45,0 Prozent wieder abgegeben. Über drei Jahre ist ein kräftiges Minus von -56,5 Prozent in Euro zu verzeichnen, da die kurz vor Ausbruch der globalen Finanzkrise erreichten Höchststände noch in weiter Ferne liegen.

SJB Fazit.

Wenn die Erfolge in der Inflationsbekämpfung weitergehen, sind die Aussichten für den neuen südostasiatischen Tigerstaat ausgezeichnet. Das langfristige Wachstumspotenzial von rund sechs Prozent jährlich ist beeindruckend. Der Wachstumsmarkt der Zukunft für antizyklische Investoren. Erste Positionen langsam aufbauen.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte