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    !Derivate-Magazin  7553  0 Kommentare Münchener Rück: Höhenflug dank ERGO-Restrukturierung

    Die Aktie der Münchener Rückversicherung schoss in den letzten Handelswochen fast schon senkrecht nach oben und ist aktuell nur noch marginal von ihren Ständen vor der Lehman-Pleite entfernt. Und auch wenn zwischenzeitliche Rücksetzer natürlich nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, dürfte die jüngste Aufwärtsbewegung erst eine Zwischen-Etappe auf dem weiteren Weg nach oben gewesen sein.


    Gut und günstig

    Grundlos ist die Aktie des Versicherungskonzerns natürlich nicht in der Gunst der Anleger gestiegen. Vielmehr dürfte das starke operative Geschäft zahlreiche Investoren zum Zugreifen verleitet haben. Im dritten Quartal verdienten das Unternehmen 1,1 Milliarden Euro nach 290 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dank dieses mehr als erfreulichen Zahlenwerks hat der Konzern seinen Jahresgewinn-Ausblick nunmehr auf drei Milliarden Euro angehoben. Umsatzseitig rechnen die Münchener auf Jahressicht mit Brutto-Erlösen von 52 Milliarden Euro, was ebenfalls einen ansehnlichen Zuwachs bedeutet. In diesem Zusammenhang kommt der Münchener Rück die vergleichsweise vielen Natur-Katastrophen in den letzten Jahren zugute, die die Versicherungsprämien in völlig neue Sphären katapultiert haben. Abgesehen von dem hoch rentablen operativen Geschäft ist die Aktie ungeachtet des erwähnten Kursanstiegs immer noch sehr günstig bewertet. Legt man die angekündigten drei Milliarden Gewinn zu Grunde errechnet sich ein 2012er-KGV von gerade einmal gut acht, welches im Jahr darauf nur unwesentlich höher ausfallen dürfte. Eine Dividenden-Rendite um die fünf Prozent sichert den Kurs des Papiers nach unten sehr gut ab.


    ERGO-Umbau als Kurs-Treiber?

    Insgesamt sollte das operative Geschäft der Münchener Rück in den kommenden Jahren nicht zuletzt auch wegen des angekündigten Ausbaus des Europa-Geschäfts daher weiter wachsen. Erfreulich ist des Weiteren, dass die Gesellschaft künftig auch verstärkt die Rentabilität im Blickfeld haben möchte. Dies gilt im besonderen Maße für die ERGO-Gruppe, die im Wesentlichen das Erst-Versicherungsgeschäft der Münchener Rück abwickelt. Zu der Gruppe gehören namhafte Versicherer wie die DAS, die DVK oder die Victoria. Dies konnte jedoch nicht verhindern, dass sich in Teilbereichen Strukturen etabliert haben, die betriebswirtschaftlich – nennen wir es einmal – suboptimal sind. Dem hat die Mutter nun den Kampf angesagt und Stellenstreichungen bei der ERGO in einem Umfang von 1.350 Arbeitsplätzen im Vertrieb in Aussicht gestellt. Von heute auf morgen lassen sich die Probleme bei ERGO sicherlich nicht aus der Welt schaffen, auch weil Arbeitskämpfe drohen und der Konzern vom Bundesgerichtshof zu Nachzahlungen bei einigen Lebensversicherungskunden verurteilt wurde. Auf Sicht von einigen Jahren besitzt die Ergo-Gruppe wegen den starken Marken und einer Produktpalette, die sich im Konkurrenz-Vergleich nicht zu verstecken braucht ein erhebliches Restrukturierungspotenzial, welches schlussendlich dazu führen sollte, dass die ERGO-Gruppe erheblich mehr zum Gesamtgewinn der Münchner Rück beiträgt.
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    Marc Nitzsche
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    Verfasst von 2Marc Nitzsche
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