EUR/USD
US-Dollar in Lose-lose-Situation vor FOMC – was macht der Euro?
Aus technischer Sicht ist dem US-Dollar vor dem FOMC Sitzungsprotokoll scheinbar ein wichtiger, erster Schritt gelungen: er konnte den Bereich um die August-Tiefs um 10.650 Punkten verteidigen.
Erkennbar ist im Tageschart für den US Dollar Index von FXCM allerdings, dass sich ausgehend von den Juli-Hoch um die 11.000er Region eine Abwärtsstruktur etabliert hat, welche erst mit dem Überwinden der derzeitigen August-Hochs um 10.900 Punkten negiert würde.
Interessant wird nun, wie der Greenback auf breiter Front auf die Aussagen des FOMC Sitzungsprotokolls reagiert und ob es zu einem Bruch der Region um die August-Tiefs kommt. Denkbar wäre, dass der US-Dollar sich gegnüber dem Euro, GBP, AUD und JPY einem regelrechten Sell Off gegenüber sehen könnte, welcher erst im Bereich um die Juni-Tiefs um 10.475 Punkte einen ersten Halt findet.
Befindet sich der US-Dollar aktuell in einer Lose-Lose-Situation?
Wie bereits im Morning Meeting am Mittwoch thematisiert und in der gestrigen EUR/USD-Analyse aufgegriffen, beinhaltet der aktuelle Verkauf des US-Dollars eine Einpreisung eines Tapers der FED im September. Die Flucht aus US-Staatspapieren in Höhe von rund 67 Mrd. USD im Juni und das frei werdende Kapital muss schließlich irgendwo hin und sucht sich seinen Weg bspw. in in Euro denominierte Bonds (man schaue sich nur einmal die Entwicklung spanischer Risikoaufschläge seit Ende Juni an und die Tatsache, dass der Spread 10-jähriger deutscher und spanischer Schuldtitel so niedrig notiert wie zuletzt im August 2011).
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Das heißt: weder eine Interpretation seitens der Marktteilnehmer, dass es zu einem Taper im September kommt, noch eine Beibehaltung des Status Quo (und das damit gleich bedeutende „den-Markt-weiter-im-Dunkeln-tappen-lassen“) wäre vor diesem Hintergrund für den US-Dollar unterstützend.
Euro-Zonen Einkaufsmanagerindizes am Donnerstag im Fokus
Aber auch wenn die Euro-Bullen infolge einer solchen Überlegung nun mit den Hufen scharren und eine Attacke auf das Jahreshoch bei 1,3710 USD in den kommenden Wochen für mehr als realitisch erachten: so einfach wird es nicht...
Tatsache ist, dass die letztwöchigen BIP-Daten aus der Euro-Zone überzeugen konnten, der stark bullishe Impuls aber ausblieb (der EUR/USD gab sogar einige Pips nach der Veröffentlichung der BIP-Daten nach, zog erst am Donnerstag stark an...).
Hieraus resultiert das Gefühl, als wenn es sich im EUR/USD ausgehend von den Juli-Tiefs eher um eine Sentiment-technisch getriebene Rallye, als denn dann um eine fundamentale handelt.
Die Erwartungshaltung bzgl. der Marktteilnehmer zeigt im Bezug auf die Einkaufsmanagerindizes bereits eine erste Aufwärtstendenz, eine marginale Enttäuschung könnte ausreichen um den Euro auf breiter Front zu belasten und den EUR/USD, trotz oben thematisierter, möglicher USD-Schwäche konsolidieren, vielleicht gar in Richtung der 1,32er Marke zurücksetzen zu lassen.