Anleihen
Zinssorgen sind zurück - Seite 3
Ein Sorgenkind bleibt laut Brunner auch die Anleihe von A.T.U. Auto-Teile-Unger (WKN A1EWTK), die im Laufe der Woche unter Druck geraten sei, sich dann aber wieder erholt habe. „Die Gläubiger der angeschlagenen Werkstattkette haben auf die letzte Zinszahlung verzichtet, was die Notierung der Anleihe drückte. Kurz darauf kam aber die Meldung, dass das Unternehmen einen neuen Eigner bekommt und demnächst finanziell offenbar wieder auf festerem Boden steht“, weiß Brunner. Der bisherige Hauptanteilseigner KKR hat sich mit einem Teil der Gläubiger geeinigt und gibt fast seine gesamte Beteiligung ab. Nur noch 3 Prozent bleiben bei dem Finanzinvestor. Neuer Mehrheitseigner und gleichzeitig größter Gläubiger von A.T.U. ist nun der Investor Centerbrigde. Die neuen Eigentümer geben A.T.U. zudem eine Finanzspritze von 100 Millionen Euro. Damit sinkt die Schuldenlast auf rund 150 Millionen Euro.
Gut in den börslichen Handel ist laut Hellwig eine neue HeidelbergCement-Anleihe (WKN A1ZATT) gestartet. „Bei lebhaften Umsätzen und engen Spreads war die Nachfrage auch aufgrund der mittlerweile in Nicht-Mittelstandsbonds seltenen kleinanlegerfreundlichen 1.000er-Stückelung groß“, berichtet der Spezialist. Das Papier läuft bis Oktober 2012 und ist mit einem Kupon von 3,25 Prozent ausgestattet.
ThyssenKrupp verliert Investment-Status
Die Serie schlechter Nachrichten bei ThyssenKrupp spiegelt sich, wie Hellwig beobachtet, auch in den Anleihe-Kursen des Unternehmens. „Gerade die 2016 fällige Obligation (WKN A0T61L) stand unter Abgabedruck, der Kurs liegt mittlerweile unter 113 Prozent.“ Zum Wochenstart notierte das Papier noch bei 113,50. Der Stahlkocher hatte mit einer Kapitalerhöhung und einem überraschend niedrigen Erlös beim angekündigten Verkauf des Stahlwerks im US-Bundesstaat Alabama negativ überrascht. Zudem verlor das Unternehmen am Donnerstag auch bei der letzten großen Rating-Agentur den Investmentstatus. Fitch reduzierte die Bonitätsnote von „BBB-“ auf „BB+“ und bescheinigt ThyssenKrupp genauso wie Standard & Poor’s sowie Moody’s damit nur noch spekulatives Niveau.
Mit regen Umsätzen fällt eine Anfang der Woche neu an den Markt gekommene Anleihe der österreichischen Telekom Finanzmanagement (WKN A1ZALN) auf, wie Daniel berichtet. „Die kleinanlegerfreundliche 1.000er-Stückelung lockt einige Investoren an, wir haben sofort Käufe in dem Papier gesehen. Mittlerweile flacht der Umsatz allerdings etwas ab“, beobachtet der Händler. Das Papier läuft bis Dezember 2021 und bietet einen Kupon von 3,125 Prozent.
von Karoline Kopp, Deutsche Börse AG
© 6. Dezember 2013
Absatz